Zahnästhetik Diese 16 Dinge färben Ihre Zähne gelb

Euskirchen/Köln · Dass Kaffee, schwarzer Tee und Nikotin die Zähne braun machen, weiß jeder. Doch es gibt auch fiese Zahnverfärber wie Balsamico oder spezielle Mundspüllösungen, an die keiner denkt. Lesen Sie hier, welche ungewöhnlichen Dinge die Zähne verfärben, und wie Sie die Beißerchen wieder weiß kriegen.

Gelbe Zähne? Diese 16 Lebensmittel sorgen für Farbschleier
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Diese 16 Lebensmittel sorgen für gelbe Zähne

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Ein strahlend weißes Lächeln, das ist vielen Menschen wichtig. Es spielt nicht nur über eine genussreiche Lebensweise hinweg, sondern vertuscht neben dem älter werden auch andere Dinge. Denn vieles geht auch an den Zähnen nicht spurlos vorüber. Was man isst oder trinkt, Krankheiten und sogar Medikamente können einen Einfluss auf die Farbe der Zähne nehmen. Die Zahnmediziner unterscheiden dabei zwischen äußeren Einflüssen, zu denen beispielweise das Einlagern von Farbstoffen aus der Nahrung gehört und zwischen inneren Einflüssen — wie das Altern der Zähne.

Denn selbst wenn man ein Leben lang auf den Genuss von bekannten Zahnfärbern wie Kaffee oder Rotwein verzichten würde, könnte man das Gelbwerden der Zähne kaum verhindern. Der Zahn der Zeit nagt auch am Gebiss. Selbst der Zahnschmelz, der als härteste Substanz unseres Körpers den äußeren Schutzschild eines jeden Beißerchens darstellt, kommt sogar bei guter Pflege irgendwann in die Jahre. "Mit der Zeit wird der ständige Abrieb, dem die Zähne zum Beispiel durch das Zerkleinern von Nahrung ausgesetzt sind, sichtbar", sagt Zahnarzt Wolfgang-M. Boer von der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Zahnmedizin. Dieser Prozess ist unumkehrbar und lässt sich nicht stoppen.

Wird die helle Schmelzschicht dünner, schimmert das darunter liegende, gelbe Zahnbein stärker durch. Dadurch ergibt sich bei älteren Menschen oft ein dunkleres Erscheinungsbild der Zähne, das jedoch natürlich ist.

Kurioser Weise können gelbe Zähne jedoch auch ein Zeichen für besonders gesunde Zähne sein. Bei manchen Menschen hat der Zahnschmelz einen besonders hohen Kalziumanteil. Je dicker diese Schutzschicht ist, desto gesünder ist der Zahn. Die besonders harte Oberfläche habe nur den Nachteil, dass sie eher etwas gelblicher wirke, so Zahnmediziner Boer.

Aber auch das Zähneputzen kann Einfluss auf die Farbe nehmen. Eine falsche Zahnputztechnik kann für das schnelle Schwinden des Schmelzes verantwortlich sein. Brutales Schrubben sorgt an den Zähnen ebenso wie Zahnpasten mit zu starken Schleifmitteln für einen Substanzverlust. Da der Zahnschmelz nicht nachwächst, wird auch in diesem Fall mit der Zeit das Zahnbein, auch Dentin genannt, sichtbar.

Stellt der Zahnarzt das als Ursache fest, kann der Patient den Prozess nur aufhalten, indem er auf weniger abrasive Zahnpasten umsteigt, die also besonders sanfte Putzkörper beinhalten.

Wenn Zähne dunkler werden, kann das außerdem auf die Ablagerung von Farbstoffen aus der Nahrung zurückgehen. Äußere Verfärbungen zeigten sich laut Dirk Kropp von der Initiative pro Dente in einem dünnen Film, der die Zähne überziehe. Auch in Zahnbelag und Zahnstein können sich Pigmente einlagern, die die Beißerchen dunkel erscheinen lassen. Bekannte Übeltäter sind dabei Kaffee und schwarzer Tee, unbekannte zum Beispiel der vor allem bei Teenager beliebte Ice-Tee, der meist auf Basis schwarzen Tees hergestellt wird oder Curry.

Belegte Zunge - Was bedeutet der Belag auf der Zunge?
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Was bedeutet der Belag auf Ihrer Zunge?

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Auch Früchte, die saftig auf der Zunge zergehen, können für einen unschönen und dauerhaft bleibenden Film sorgen. Heidelbeeren oder auch Brombeeren zählen zu den Übeltätern. "Alles, was auf der Kleidung Flecken macht, denen nur schwer beizukommen ist, färbt auch meist die Zähne", sagt Zahnarzt Boer.

Solche Farbstoffe können laut Kropp sogar durch winzige Risse im Zahnschmelz in den Zahn eindringen, sich tiefer ablagern und ihn verdunkeln. Hier lesen Sie, welche Nahrungsmittel und Getränke den Zähnen farbtechnisch besonders gefährlich werden können.

Pigmentablagerungen auf den Zähnen kann man auf verschiedene Art und Weise zu Leibe rücken. Zahnarzt Boer rät dazu, immer zunächst mit einer professionellen Zahnreinigung zu beginnen. Schwierig ist es oft mit Teeverfärbungen. Diese sind nach Erfahrung des Zahnarztes sehr hartnäckig und häufig parallel zum Zahnfleisch an den Zahnhälsen sichtbar. Scheint das Gebiss nach der Reinigung immer noch dunkel, ist ein Bleaching oft der einzige Weg zu weißen Zähnen. Das muss dann jedoch regelmäßig widerholt werden. Die Zahnspezialisten raten dazu, das jedoch niemals auf eigene Faust mit Bleachingmitteln aus Drogeriemärkten zu versuchen, sondern sich dem Zahnarzt anzuvertrauen. Die dort verwendeten Bleachingmittel verfügen über effektive Konzentrationen. Außerdem untersucht der Arzt zuvor das Gebiss auf Undichtigkeiten an Kronen oder Füllungen, um so schmerzhaften Ergebnissen und Folgeschäden vorzubeugen.

Eigentlich sollen sie frischen Atem liefern und schmerzhafte Entzündungen am Zahnfleisch hemmen. Doch einige Mundspüllösungen bringen als ungewünschten Nebeneffekt auch einen bleibenden Schimmer mit. Wenig bekannt ist, dass antibakteriell wirkende Inhaltsstoffe wie Chlorhexidin und Zinnfluorid schwarze bis dunkelbraune Ränder machen können. "Darum sollte man diese medizinischen Mundspüllösungen nicht permanent anwenden, sondern nur im verordneten Fall", rät Wolfgang-M. Boer. Wer darüber hinaus immer wieder zu solchen Flaschen greift, beeinträchtige als weiteren unangenehmen Nebeneffekt außerdem sein Geschmacksempfinden.

Die gute Nachricht allerdings ist: Mundwässer zur täglich unterstützenden Mundhygiene enthalten keine färbenden Inhaltsstoffe. Außerdem lassen sich die entstandenen Verfärbungen im anderen Fall beim Zahnarzt schnell und unproblematisch wegpolieren.

Manchmal sind auch Medikamente verantwortlich für das unschöne Erscheinungsbild. Antibiotika aus der Medikamentengruppe der Tetrazykline hinterlassen — an Kinder verabreicht — eine braune oder graue Verfärbung. Da diese das Zahnbein betrifft, ist sie irreversibel. Kinder, die in den ersten Lebensjahren solche Antibiotika bekommen, oder deren Mutter in der Schwangerschaft mit einem solchen Medikament behandelt wurde, müssen damit in der Regel lebenslang zurechtkommen. Hierzulande werden diese Antibiotika darum im frühen Kindesalter nicht mehr verordnet.

Unter den Zahnärzten gilt die Behandlung derart verfärbter Zähne zu den unlösbaren Aufgaben. "Bleachen würde die Situation nur noch schlimmer machen", sagt Boer. Selbst durch die Verblendung mit Veneers verschlimmbessert man die Situation meist nur.

Als notwendiges Übel müssen manchmal Krebspatienten eine Braunverfärbung ihrer Zähne in Kauf nehmen. Die Bestrahlung von Tumoren in Mundraum kommt es häufig zu dem bislang nicht erklärbaren Phänomen. "Es wird diskutiert, ob nicht die therapiebedingte Speichelflussverminderung und das durch die Medikamente erhöhte Kariesrisiko entscheidend dazu beitragen", sagt der Euskirchener Zahnarzt.

Klassische Gründe für Zahnverfärbungen können daneben Zahnunfälle sein, bei denen es zum Beispiel durch eine Einblutung aus dem Nervenkanal in das Zahnbein zu einer Verfärbung kommt oder eine Wurzelkanalbehandlung, infolge derer der Zahn dunkeln wird. In seltenen Fällen können Krankheiten wie die Erkrankung des Zahnmarks dazu führen, bei der die Zahnsubstanz von innen her unmerklich durch körpereigene Fresszellen abgebaut wird. Warnhinweis dafür ist eine rosa Verfärbung in der Nähe des Zahnfleischrandes. Der kritische Blick in den Spiegel lohnt sich also, denn meist sind solche Befunde ein Zufallsprodukt, weil sie keine Schmerzen verursachen.

(wat)
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