Studie Warum Bluthochdruck-Patienten nicht aus Dosen trinken sollten

Wer regelmäßig aus Dosen trinkt, sollte vorher seinen Gesundheitszustand kontrollieren. Wie eine neue Studie zeigt, kann sich darin ein Stoff befinden, der binnen weniger Stunden für Bluthochdruck sorgt. Besonders gefährlich ist das für vorbelastete Menschen.

 In der Innenbeschichtung von Dosen kann sich Bisphenol A befinden.

In der Innenbeschichtung von Dosen kann sich Bisphenol A befinden.

Foto: Shutterstock.com/ T.Dallas

In der Studie der Wissenschaftler um Dr. Yun-Chul Hong vom Environmental Health Center des Seoul National University College of Medicine in Korea, wurden die Auswirkungen von Bisphenol A erneut unter die Lupe genommen.

In der Vergangenheit wurde Bisphenol A (BPA) bereits mit mehreren gesundheitlichen Schäden in Verbindung gebracht, darunter Herzprobleme und Entwicklungsstörungen bei Säuglingen. Denn wie sich zeigte, kann BPA, eine Industriechemikalie, die als Ausgangsstoff in der Herstellung von Kunststoffen zum Einsatz kommt, aus der Innenbeschichtung von Konservendosen freigesetzt werden und auf Lebensmittel übergehen. Das gilt auch für die Innenbeschichtung von Getränkedosen, in der sich geringe Mengen des Stoffes befinden.

Wie die Wissenschaftler aus Südkorea in einem Artikel im Fachmagazin Hypertension berichten, gaben sie für ihre Untersuchungen 60 Probanden Sojamilch aus verschiedenen Behältern zu trinken. Mal erhielten sie dabei Glasflaschen, mal Dosen. Zwei Stunden nach dem Konsum wurde die Menge von BPA im Urin, der Blutdruck und die Herzfrequenz der Testpersonen gemessen.

Wie sich zeigte, stieg der Wert von BPA im Urin der Probanden nach dem Verzehr der Dosengetränke deutlich an. Zudem erhöhte sich die Frequenz des systolischen Blutdruckwertes um fünf mm/Hg. Das Trinken aus der Glasflasche hatte keine Auswirkungen. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Veränderung des Blutdrucks durch die Auswirkungen von Bisphenol A auf die Verarbeitung von Östrogen, dem weiblichen Sexualhormon, zurückzuführen ist.

Zwar ist eine Steigerung des systolischen Wertes um 5 mm/Hg für einen gesunden Menschen unproblematisch, wie die Forscher zu bedenken geben, könnte diese Änderung für jene mit Vorbelastungen aber durchaus kritisch werden - und insgesamt zu mehr Herzerkrankungen und Todesfällen führen.

Weitere Studien zum Thema sollen nun folgen. Auf Verpackungen erkennt man diesen Inhaltsstoff an einem Pfeildreieck mit dem eingeprägten Zeichen "7PC".

(ham )
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