Akutphase des Herzinfarktes Defibrillator bekämpft Kammerflimmern

Düsseldorf (RP). In der Akutphase des Infarkts gesellen sich zur Durchblutungsstörung bedrohliche Herzrhythmusstörungen, die oft ins Kammerflimmern überspringen. Das kennt man aus TV-Krankenhausserien, wenn die Ärzte zum Defibrillator greifen.

Was passiert da? "Beim Kammerflimmern ist die Erregungsleitung im Herzen total durcheinander, der Takt funktioniert nicht mehr. Das ist wie im Rudersport beim Achter mit Steuermann. Wenn der Taktgeber ausfällt oder unklare Signale gibt, dann rudern alle kreuz und quer in wahnwitziger Aktivität durcheinander und kommen nicht vom Fleck", sagt Professor Wolfgang Schöls vom Duisburger Herzzentrum. "Beim Kammerflimmern passiert ungefähr das Gleiche.”

In solchen Situationen gibt der Defibrillator einen neuen elektrischen Impuls, der die Turbulenzen wieder in geordnete Bahn bringt. Wenn der Defi nicht hilft oder keiner in der Nähe ist, kommt es über das Kammerflimmern oft zum Sekundenherztod; tatsächlich kommt so auch bei kleineren Infarkten in mindestens einem Drittel aller Fälle jede medizinische Hilfe zu spät.

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