Fotos Denkmal für Contergan-Opfer eingeweiht
Das erste Denkmal für die Contergan-Opfer wurde am Freitag bei einer Feier für die Opfer des Medikamentes eingeweiht. Die Bronze-Skulptur zeigt ein Mädchen mit fehlgebildeten Armen und Beinen und einen leeren Stuhl.
Die Figur ist allerdings umstritten - weil der Verursacher der Tragödie, das Unternehmen Grünenthal, sie aufgestellt hat.
Vor der Zentrale des Pharmaunternehmens Grünenthal gab es Proteste gegen das Denkmal. Die Aufschrift "Wirtz, denk mal!" richtet sich an die Familie Wirtz, der das Pharmaunternehmen Grünenthal gehört.
Das Wort Contergan steht für den größten Medikamenten-Skandal der deutschen Nachkriegsgeschichte. Die rheinische Firma Grünenthal hatte das Schlafmittel 1957 auf den Markt gebracht. Viele werdende Mütter nahmen es ein - vor allem auch weil es gegen Schwangerschaftsübelkeit half. Doch bald kamen weltweit etwa 10 000 Kinder mit schweren Missbildungen vor allem an Armen und Beinen zur Welt. In Deutschland allein waren es ungefähr 5000. Anfangs wurde ein Zusammenhang mit Atomtests vermutet, dann fanden Ärzte heraus, dass der in Contergan enthaltene Wirkstoff Thalidomid in den Wachstumsprozess der Ungeborenen eingriff. 1961 zog Grünenthal das Medikament zurück.