Ebola Zahl der Neuinfektionen soll auf null sinken

Brüssel / Berlin · Die internationale Gemeinschaft hat den Ländern Westafrikas versprochen, sie trotz sinkender Krankenzahlen weiter intensiv im Kampf gegen die Ebola-Epidemie zu unterstützen. Das ist eines der Ergebnisse der Tagung in Brüssel zum Thema Ebola. Es beraten 600 Teilnehmer, wie das Fieber nachhaltig bekämpft werden sollte.

Die wichtigsten Fakten zu Ebola
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Foto: AP/Frederick Murphy

"Wir werden unsere Hilfe fortsetzen, bis wir den Kampf gegen Ebola gewonnen haben", sagte der Präsident der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker, in Brüssel. Die EU-Kommission hatte dort als Schirmherrin einer Konferenz auf Regierungsebene über 600 Gäste aus rund 70 Ländern empfangen. Die Teilnehmer des Treffens kamen darin überein, die grenzüberschreitende Entsendung von Ärzten, Laboranten und anderen Helfern fortzusetzen, bis die Zahl der Neuinfektionen auf null gesunken sei.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind in der Woche vom 15. bis 22. Februar in Sierra Leone, Liberia und Guinea offiziell 99 neue Ebola-Fälle aufgetreten. Das ist erheblich weniger als vom 2. bis 9. November, als 1056 neue Infektionen gemeldet wurden. Expertenorganisationen warnen jedoch dringend vor nachlassenden Bemühungen, weil es sonst Rückfälle geben könne. Gerade in der Region um Freetown, der Hauptstadt Sierra Leones, sei die Zahl der Neuinfektionen weiterhin alarmierend, unterstreicht "Ärzte ohne Grenzen".

Insgesamt sind in den drei Ländern bisher nach amtlichen Zahlen 9714 Menschen gestorben, die Dunkelziffer wird weit höher geschätzt. Die EU-Kommission will dafür sorgen, dass die bisher zugesagten Gelder flexibler eingesetzt werden, so dass die Hilfe schneller in ländliche Gebiete gelangen kann. Neue Hilfszusagen kamen vom Internationalen Währungsfonds IWF. Demnach soll Sierra Leone zusätzliche zinsfreie Kredite in Höhe von 158 Millionen US-Dollar (141 Millionen Euro) und einen Schuldenerlass in Höhe von 29 Millionen US-Dollar (26 Millionen Euro) bekommen.

Wie eine Sprecherin der EU-Kommission sagte, blickt die Behörde mit Hoffnung auf die Forschungsaktivitäten über Ebola-Medikamente. Vor kurzem hatte ein mit EU-Geldern unterstütztes Forscherteam gemeldet, dass das Präparat "Favipiravir" ein wirksames Mittel gegen Ebola im Frühstadium sein könnte.

Die Bundeswehr wird ihren Einsatz für Ebola-Kranke in Liberia beenden. "In den nächsten Tagen werden die letzten Soldaten ausgeflogen, zuerst die freiwilligen Helfer, danach das Unterstützungsteam", sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums. Die Luftbrücke werde dann zum Monatsende eingestellt. Nach dem Weggang der Bundeswehr soll das Deutsche Rote Kreuz mit 25 internationalen Delegierten in Monrovia bleiben und das Behandlungszentrum mit lokalen Angestellten weiterführen.

(epd)
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