Dramatischer Appell Helft Liberia im Kampf gegen Ebola

Tönisvorst · In einem dramatischen Appell hat die liberianische Botschafterin Ethel Davis die Welt zur Hilfe im Kampf gegen Ebola aufgerufen. "Ich möchte heute einen Appell richten an die Bürger dieser Welt, der Bevölkerung Liberias zu helfen. Sie sterben, sie sind krank", sagte die Botschafterin um Fassung ringend.

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Foto: lmstockwork/ Shutterstock.com

Das Land sei hilflos gegenüber Ebola und wisse nicht, wie es den gefährlichen Virus eingrenzen könne. "Unser Gesundheitssystem ist im Moment überlastet", sagte sie am Dienstag bei einem Besuch im Medikamentenhilfswerk action medeor im niederrheinischen Tönisvorst.

Bisher seien mehr als 1 300 Menschen in Liberia an Ebola gestorben, davon 82 aus dem medizinischen Bereich. In einem Land, in dem ein Arzt auf 100 000 Menschen komme, sei das eine sehr verzweifelte Lage.
Ebola weite sich dramatisch aus. Im nächsten Monat würden wohl weitere 3 000 Menschen sterben. Berichte, wonach Liberias Staatspräsident Ellen Johnson-Sirleaf die deutsche Bundesregierung um Unterstützung gebeten hat, konnte die Botschafterin nicht bestätigen. "Es ist möglich", sagte sie während eines Besuchs bei action medeor.

Der Vorstand der Hilfsorganisation, Bernd Pastor, kritisierte, dass aus der Gemeinschaft der Nichtregierungsorganisationen nicht mehr Hilfe komme. Das Medikamentenhilfswerk habe zwei Isolierstationen auf den Weg nach Monrovia gebracht. Logistik und Aufbau der Unterdruckzelte mit jeweils 22 Betten werde von der Katastrophenhilfe I.S.A.R. Deutschland betreut. Nach Angaben von I.S.A.R. verfügt Liberia bisher über 220 Betten in Isolierstationen.

Flüssigkeiten, die in den High-Tech-Zelten entstehen, werden den Angaben zufolge in einem Granulat getrocknet und verbrannt. Nach außen dringende Luft werde gefiltert. Geliefert würden auch Medikamente und Ausstattungen. Die Zelte sollen in Monrovia vom Gesundheitsministerium betrieben werden.

(dpa)
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