Nach Brustimplantate-Skandal EU-Parlament billigt strengere Kontrollen für Medizinprodukte

Straßburg · Das EU-Parlament stimmt neue Kontrollen für Medizinprodukte zu. Das soll mehr Sicherheit für Patienten schaffen.

Skandal um PIP-Brustimplantate
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Danach müssen lebenswichtige Implantate künftig systematisch von Experten geprüft werden. Bei der Produktion soll es unangemeldete Stichproben geben und Prüfstellen wie etwa der TÜV sollen besser kontrolliert werden. Neben Implantaten und Prothesen fallen auch Pflaster, Hörgeräte und Schwangerschaftstests unter die neuen Regeln.

Motivation für die Reform war unter anderem der Brustimplantate-Skandal von 2010. Weltweit waren Hunderttausenden Frauen unerlaubt Implantate mit billigem Industriesilikon eingesetzt worden. Allein in Deutschland waren mehr als 5000 Frauen davon betroffen.

Viele wussten zunächst nicht, ob sie defekte Implantate erhalten hatten. Durch die verstärkte Marktüberwachung sollen solche Probleme künftig schneller erkannt und behandelt werden können. Die EU-Staaten haben den neuen Regeln bereits zugestimmt. Damit kann die Verordnung in Kraft treten. Spätestens in drei bis fünf Jahren muss sie vollständig angewendet werden.

(dpa)
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