Neue Spur Forscher kommen Alzheimer-Gen auf die Schliche

New York (RPO). Forscher haben auf der Suche nach einem Medikament für die Alzheimer-Krankheit womöglich eine bahnbrechende Entdeckung gemacht. Scheinbar wurde in einer internationalen Studie ein weiteres Gen gefunden, das offenbar Einfluss auf das Risiko hat, die schwerste und häufigste Form der Altersdemenz zu entwickeln.

 Wissenschaftler sind Genen auf der Spur, die Epilepsie auslösen können.

Wissenschaftler sind Genen auf der Spur, die Epilepsie auslösen können.

Foto: AFP, AFP

In welchem Ausmaß das Gen SORL1 eine Rolle spielt, müsse aber noch ermittelt werden, heißt es in der Untersuchung, die das Fachmagazin "Nature Genetics" am Sonntag auf seiner Website veröffentlichte.

Die Wissenschaftler, darunter auch Deutsche, untersuchten die DNA von mehr als 6.000 Personen aus verschiedenen ethnischen Gruppen. Bestimmte Varianten des SORL1-Gens erhöhten nach Erkenntnis der Forscher bei einer Reihe von Gruppen das Risiko, an der spät einsetzenden Alzheimer-Krankheit - also ab etwa 65 Jahren - zu erkranken: Der Zusammenhang trat unter anderem bei Afroamerikanern und Nordeuropäern auf.

Im Labor konnten die Wissenschaftler außerdem nachweisen, dass eine Unterdrückung der SORL1-Aktivitäten zu einer vermehrten Produktion des Proteins Beta-Amyloid führte. Dessen Ablagerungen in der Hirnrinde führen zum Tod der Nervenzellen und lassen die gesamte Hirnsubstanz schrumpfen.

Bislang gilt lediglich ein Gen - APOE - als eindeutig an das Krankheitsrisiko der häufigsten Alzheimer-Form gekoppelt. Mehrere weitere aber sind verdächtige Kandidaten. An der "Krankheit des Vergessens", die der deutsche Arzt Alois Alzheimer vor 100 Jahren entdeckte, leiden weltweit rund 20 Millionen Menschen.

(ap)
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