HIV-Therapie Englische Forscher sollen erstmals Aids geheilt haben

Düsseldorf/London · Ein 44-jähriger Brite könnte der erste Menschen der Welt sein, der von HIV geheilt worden ist. Nach der Behandlung mit einer neuen aggressiven Therapie im Blut, konnten in Untersuchungen keine Viruszellen mehr gefunden werden.

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Foto: dpa/Lukas Schulze

Die britischen Forscher warnen zwar davor, die Therapie zu früh für erfolgreich zu erklären, geben aber auch zu, dass der Patient "erstaunliche Fortschritte gemacht hat". Das berichtet die britische Webseite Independet.

Der Patient war der erste von insgesamt 50 Testpersonen, die eine neuartige Therapie bekommen sollen. Sie basiert auf zwei Phasen, die die Wissenschaftler als "kick and kill" bezeichnen. Das besondere an der Behandlung: Es werden dabei sämtliche HI-Viruszellen im gesamten Körper aufgespürt und zerstört, sogar Schläferzellen, die bisherigen Therapien entgangen sind.

"Das ist eine der ersten ernsthaften Ansätze, HIV vollständig zu heilen", sagt Mark Samuels vom "Britain's National Institute for Health Research" (NHS). "Es ist eine große Herausforderung und die Therapie steckt noch in den Kinderschuhen, aber der Fortschritt ist bislang erstaunlich."

Die Studien, die von der NHS finanziert werden, sind das Resultat einer Zusammenarbeit zwischen den Wissenschaftlern und Ärzten der Universitäten Oxford, Cambridge, Imperial College London, University College London und dem King's College London.

Rund 36,7 Millionen Menschen sind laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) derzeit weltweit an HIV erkrankt. Bei Patienten in Behandlung ist es bislang möglich, die Krankheit zu kontrollieren, aber nicht sie zu heilen. Denn diese sogenannten Antiretroviralen-Behandlungsmethoden sind zwar in der Lage, aktive infizierte Zellen zu unterdrücken, allerdings zielen sie nicht auf schlafende infizierte Zellen ab. Von ihnen befinden sich Millionen in einem infizierten Patienten, und sie können die Krankheit letztlich doch zum Ausbruch bringen.

(ham)
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