Positive Tests US-Forscher vermelden Erfolg für Ebola-Impfung

Washington · Eine erfolgreiche Ebola-Impfung ist zum Greifen nahe. US-Forscher sind der Lösung einen deutlichen Schritt näher gekommen. 20 gesunde Testpersonen haben positiv auf den Stoff reagiert. Sie haben Antikörper entwickelt, die auf Ebola reagieren. Trotzdem läuft die Zeit davon.

Die Zeit läuft davon, da es dennoch mehrere Monate dauern kann, bis der Impfstoff großflächig eingesetzt werden kann. Das teilten die Nationalen Gesundheitsinstitute der USA (NIH) am Mittwoch mit. Die Ergebnisse der Studie wurden auf der Internetseite des Fachmagazins "New England Journal of Medicine" veröffentlicht.

Den Impfstoff namens ChAd3 entwickelte das Nationale Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) in den USA gemeinsam mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline. Benutzt werden dabei für den Menschen harmlose Viren, die zum Beispiel Erkältungen bei Affen auslösen. Durch die gentechnische Veränderung wird Material aus Stämmen des Ebola-Virus gewonnen.

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Das Ausmaß der Ebola-Seuche in Westafrika habe die Anstrengungen intensiviert, "einen sicheren und effektiven Impfstoff zu entwickeln", erklärte Anthony Fauci vom NIAID. Eingesetzt wurden in der ersten Testphase sowohl niedrigere als auch höhere Dosen. Die mit den höheren Dosen geimpften Testpersonen entwickelten entsprechend auch stärkere Antikörper.

Die Impfungen hatten im September begonnen und jeder der Teilnehmer entwickelte innerhalb von vier Wochen im Blut nachweisbare Antikörper. Nebenwirkungen gab es bis auf zwei Fälle leichten Fiebers, das in den 24 Stunden nach der Injektion auftrat, nicht. An den Tests beteiligten sich gesunde Menschen im Alter von 18 bis 50 Jahren.

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Auf der Basis der positiven Ergebnisse werde nun der Plan "umfangreicherer Testphasen" verfolgt, erklärte Fauci. Dazu stehe das Institut in Kontakt mit Vertretern in Liberia und "anderen Partnern" bei den geplanten Testphasen in Westafrika. Diese sollen aber frühestens Anfang kommenden Jahres starten.

Das Weiße Haus "gratulierte" den Forschern zu den Ergebnissen des "vielversprechenden Impfstoffes". Demnach will Präsident Barack Obama in der kommenden Woche den Nationalen Gesundheitsinstituten einen Besuch abstatten. Bislang gibt es noch keinen zugelassenen Impfstoff gegen Ebola. In Kanada wird derzeit ebenfalls ein Stoff getestet, die Studien hatten Mitte November begonnen.

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Ebola grassiert seit fast einem Jahr in Westafrika. Am stärksten sind neben Liberia die Länder Guinea und Sierra Leone betroffen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichte am Mittwoch neue Zahlen zu der gefährlichen Viruserkrankung: Demnach starben bereits 5689 Menschen an Ebola. Insgesamt infizierten sich 15.935 Menschen mit dem Virus.

(AFP)
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