Sport auch bei Minusgraden Gesundheitstipps bei klirrender Kälte

Düsseldorf (RP). Wenn's draußen friert und schneit, stellen viele Freizeitsportler ihre Laufschuhe in den Keller; sie halten Kälte für ungesund. Das ist grundlos. Hier Tipps, wie man im Winter gesund bleibt.

Fünf irre Wintersportarten
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Erkältet man sich auch als gesunder Sportler nicht doch leichter, wenn Minustemperaturen herrschen? Nein, sagt der Erkelenzer Kardiologe Heribert Brück. Wer richtig angezogen ist, kann die Körperkerntemperatur von 37 Grad auch beim Laufen halten. Wichtig ist, dass die Kleidung den Schweiß, der bei Sport entsteht, gut absorbiert und somit der Körper nicht auskühlen kann.

Dass man wegen der Glätte und Rutschgefahr vorsichtiger läuft, versteht sich von selbst. Übrigens hat Laufen bei Schnee einen ganz eigenen Charme. Und was machen Menschen mit Herzproblemen? Die gehen auch nach draußen, sollten aber vorsichtiger sein. Bei Kälte ziehen sich Gefäße zusammen, der Widerstand für den Blutfluss wird höher, weswegen Menschen mit koronarer Herzkrankheit leichter Probleme bekommen. Sie sollten sich aber trotzdem leicht bewegen.

Ist die kalte Luft nicht schädlich für die Bronchien? Tatsächlich kann trockene Winterluft zur Abkühlung und Austrocknung der Bronchien führen. Das kann sie reizen und enger werden lassen — was auch bei einem Gesunden zu einem Belastungs-Asthma führen kann, sagt der Neusser Lungenarzt und Sportmediziner Johannes Uerscheln. Wer langsamer läuft, kann besser durch die Nase atmen und die Luft vorwärmen. Ansonsten: Ein Fitness-Studio ist auch im Winter eine gesunde Alternative.

Ist Trinken für Sportler wichtig, die sich derzeit im Freien bewegen? Sie schwitzen doch weniger. Irrtum. Wer sich bei Kälte draußen bewegt, sieht beim Ausatmen eine Dunstwolke vorm Gesicht. Er verliert also Flüssigkeit und sollte Warmes trinken — auch warme Brühe, die Salzverlust kompensiert. Obst und Gemüse stärken das Immunsystem.

Sollte man das Schlafzimmer bei dieser Kälte nicht doch heizen? Besser nicht. Bei zu trockener Luft trocknen nachts die Atemwege aus, was die Infektgefahr erhöht. Besser ist es, eine dickere Bettdecke und vielleicht auch eine zusätzliche Wolldecke zu nehmen. Wer beim Einschlafen nicht bibbern will, kann sich eine Stunde vorher die Wärmflasche unter die Bettdecke legen. Das ist klug und gar nicht uncool. Gilt immer noch die Devise, dass man im Winter keinesfalls kalte Füße bekommen und auch auf dem Kopf nicht frieren sollte? Diese Devise wird nie veralten, sie gilt uneingeschränkt.

(RP)
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