Neuer Behandlungsansatz Hormone im Duett gegen Fettpolster und Diabetes

München · Das Zusammenspiel zweier spezieller Hormone reguliert offenbar ganz entscheidend den Fettstoffwechsel und das Körpergewicht. Durch ihre gemeinsame Wirkung käme es zu verminderter Nahrungsaufnahme und erhöhter Fettverbrennung.

 Neue Erenntnisse über die Wirkung zweier Hormone ermöglichen neue Therapieansätze gegen Diabetes und Übergewicht.

Neue Erenntnisse über die Wirkung zweier Hormone ermöglichen neue Therapieansätze gegen Diabetes und Übergewicht.

Foto: dpa, Stefan Sauer

Das haben Forscher vom Helmholtz Zentrum München herausgefunden. Die Botenstoffe Glukagon und Fibroblastenwachstumsfaktor 21 (FGF21) gelten demnach jetzt als vielversprechende Kandidaten für die Behandlung von Übergewicht und Typ 2 Diabetes, heißt es in einer Studie, die im Fachjournal "Diabetes" veröffentlicht wurde.

Glukagon vermittelt einen Abbau der Energiereserven. Erstmals fanden die Wissenschaftler heraus, dass für diese Wirkung das unmittelbare Zusammenspiel mit dem Botenstoff FGF21 erforderlich ist. Im Mausmodell untersuchte das Team die Langzeitwirkung von Glukagon. Es zeigten sich eine verminderte Nahrungsaufnahme, erhöhte Fettverbrennung und sinkende Cholesterinspiegel. Gleichzeitig wurde dabei das Hormon FGF21 deutlich vermehrt ausgeschüttet, dieser Effekt ließ sich auch beim Menschen nachweisen. Fehlte den Tieren FGF21 durch einen genetischen Defekt, verlor Glukagon seine positiven Stoffwechseleigenschaften.

Signalweg identifiziert

"Bislang war unbekannt, durch welchen Signalweg Glukagon helfen kann, Fettpolster so eindrücklich zum Schmelzen zu bringen", sagt Studienleiter Matthias Tschöp. In weiteren Studien sollen nun die Details des hormonellen Zusammenwirkens erforscht werden, um eine konkrete Anwendbarkeit zur Behandlung von Stoffwechselerkrankungen zu prüfen.

(APD/das)
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