Virus nun schon in fünf afrikanischen Staaten aufgetreten Kongo bestätigt erste Ebola-Fälle

Kinshasa · Kongo meldet die ersten beiden Ebola-Toten. Mit der Epidemie in Westafrika hätten diese Fälle nichts zu tun, sagt der Gesundheitsminister. Die Lage in Afrika wird davon nicht einfacher.

Ebola - Von ersten Fällen zum Internationalen Gesundheitsnotfall
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In dem mittelafrikanischen Land Kongo sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums zwei Menschen an Ebola gestorben, allerdings an einer anderen Variante als der in Westafrika.
Gesundheitsminister Felix Kabange Numbi sagte am Sonntag wörtlich: "Diese Epidemie hat nichts mit der in Westafrika zu tun."

Es ist der siebte Ebola-Ausbruch in Kongo, wo die Krankheit 1976 erstmals entdeckt wurde. Betroffen ist laut Numbi die Region Boende in der nordwestlichen Provinz Equateur. Bisher grassierte die Krankheit in den vier westafrikanischen Staaten Guinea, Liberia, Sierra Leone und Nigeria.

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Numbi teilte mit, zwei von acht Proben von Menschen aus Boende seien positiv auf Ebola getestet worden. Die Proben stammten aus einer Gegend, in der nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation in den vergangenen Wochen 70 Menschen an hämorrhagischer Gastroenteritis gestorben seien. Die WHO hatte vergangene Woche mitgeteilt, diese Fälle hätten nichts mit Ebola zu tun.

Numbi sagte nun, seine Gesundheitsbehörden gingen von 13 Ebola-Toten in der Region aus, darunter fünf Pflegekräfte. Elf Menschen seien erkrankt und in Quarantäne. Nach 80 Kontaktpersonen werde gesucht.

Aus Westafrika wurde gemeldet, dass sich erstmals ein Mitarbeiter eines Partners der Weltgesundheitsorganisation WHO mit dem Virus infiziert habe. Nigeria befürchtete eine Ausbreitung des Ebola-Virus über eine bislang kontrolliert geglaubte Gruppe von Patienten und Pflegekräften hinaus. Ein infizierter Brite wurde nach London ausgeflogen.

"Es ist das erste Mal, dass die Krankheit bei jemandem ausgebrochen ist, der unter unserer Ägide arbeitet", teilte die WHO mit. Der Mann sei als Epidemiologe von einer WHO-Partnerorganisation eingesetzt worden. Bei der jüngsten Ebola-Welle hätten sich mehr als 225 medizinische Betreuer angesteckt, fast 130 seien an der Krankheit gestorben.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind dem Virus seit vergangenen Dezember insgesamt 1427 Menschen erlegen. Mehr als 2615 hätten sich infiziert. Die meisten Ebola-Infektionen gab es in Sierra Leone mit 910 Infektionen. 329 Menschen dort starben an dem Virus.

Der erkrankte Brite arbeitete in einem Behandlungszentrum im Osten von Sierra Leone. Er wurde in die Stadt Lungi gebracht, wie der Sprecher des dortigen Gesundheitsministeriums mitteilte. Von dort brachte ihn ein Spezialflugzeug der britischen Luftwaffe auf den Stützpunkt Northolt in London. Anschließend wird er nach Angaben des britischen Gesundheitsministeriums auf der Isolierstation eines Krankenhauses behandelt. Derzeit fühle er sich nicht ernsthaft schlecht.

Nigeria meldet inzwischen 14 bestätigte Fälle der oft tödlichen Krankheit und befürchtet eine weitere Ausbreitung. Laut WHO gab es am Freitag in dem Land zwölf bestätigte und vier Verdachtsfälle. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums starben die Lebensgefährten eines Pfleger und einer Krankenschwester an Ebola.

Wegen der Ebola-Epidemie hat der Ärzteverband in Nigeria einen seit Juli laufenden Streik von Medizinern ausgesetzt. Die Ärzte sollten am Montag an ihre Arbeitsplätze zurückkehren, um die Seuche einzudämmen, teilte der Verband mit.

(DEU)
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