Gestärktes Immunsystem Kontaktallergene schützen vor Hautkrankheiten

Feiburg · Kontaktallergene in geringer Dosis könnten vor Hauterkrankungen schützen, die sie im schlimmsten Falle selbst auslösen. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Universität Freiburg bei Versuchen mit Mäusen.

Sechs Fakten über berufsbedingte Hauterkrankungen
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Foto: dapd, Thomas Lohnes

Offenbar aktivieren diese Substanzen bei gezieltem Einsatz das Immunsystem zur Selbsthilfe. Die Erkenntnisse könnten zu neuen Behandlungsformen des sogenannten allergischen Kontaktekzems führen, heißt es in einer Pressemitteilung der Hochschule.

Das allergische Kontaktekzem ist eine akute oder chronische entzündliche Hauterkrankung, die etwa durch Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Chemikalien oder Metallionen, ausgelöst wird. Mehr als 4.000 verschiedene solcher Kontaktallergene sind bekannt. Das Krankheitsbild gehört zu den häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit.

Mechanismen durch Tierversuche entdeckt

Der Großteil der Bevölkerung reagiert jedoch nicht krankhaft auf Kontaktallergene. Das Immunsystem gesunder Menschen ignoriert Kontaktallergene aber nicht einfach nur. Der Toleranz gegenüber derartigen Substanzen liegt ein zellulärer Lernprozess zugrunde. Diesen Mechanismus haben die Freiburger Wissenschaftler nach eigenen Darstellungen in Tierversuchen entschlüsselt.

Demnach führen geringste Konzentrationen des jeweiligen Kontaktallergens zu einer Aktivierung von sogenannten regulatorischen T-Zellen. Diese sorgen für eine Art Autoimmunisierung. "Wir könnten die zur Toleranz führenden Mechanismen präventiv unterstützen und damit die Entstehung einer Kontaktallergie verhindern. Interessant wäre aber auch ein therapeutischer Ansatz, mit dem bei bereits bestehender Kontaktallergie das Immunsystem so umprogrammiert wird, dass der Kontakt mit der entsprechenden Substanz wieder toleriert wird", sagt der Allergologe Thilo Jakob.

(APD)
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