Erster Todesfall in den USA Mann stirbt durch Biss von Vampir-Fledermaus

Washington (RPO). In den USA ist erstmals ein Mensch am Biss einer tollwütigen Vampirfledermaus gestorben. Der 19-jährige mexikanische Saisonarbeiter sei Mitte Juli im mexikanischen Bundesstaat Michoacán von einer Fledermaus in die Ferse gebissen worden, teilten die US-Gesundheitsbehörden am Donnerstag mit. Wenig ging er zur Arbeit auf einer Zuckerrohrplantage in die USA und starb dort nach Ausbruch der Krankheit.

 Eine Vampirfledermaus (Archivbild) hat einen 19-Jährigen in den USA gebissen, der daraufhin an Tollwut starb.

Eine Vampirfledermaus (Archivbild) hat einen 19-Jährigen in den USA gebissen, der daraufhin an Tollwut starb.

Foto: ddp

Vampirfledermäuse können eine besonders aggressive Form der Tollwut übertragen, die eine Inkubationszeit von nur rund zwei Wochen hat. Bei anderen Formen der Virusinfektion dauert es im Schnitt 85 Tage, bis die Krankheit ausbricht. Der 19-Jährige ging nach Angaben der Behörden zehn Tage nach dem Biss zum Arbeiten nach Louisiana, klagte dort aber bald über Müdigkeit, Schmerzen in der Schulter, Taubheit in der linken Hand und ein lahmes linkes Augenlid. Er bekam zudem Fieber und Atemprobleme. Gegen Tollwut geimpft war er nicht.

Der Mann wurde medizinisch behandelt, reagierte in den folgenden Tagen aber immer weniger auf äußere Reize, hatte geweitete Pupillen und einen verlangsamten Herzschlag. Tests ergaben eine Entzündung des Gehirns und schließlich die Diagnose Tollwut. Da das Gehirn schon ernsthaft geschädigt war, entschied sich die Familie des Patienten, die lebenserhaltenden Maßnahmen abzubrechen. Eine Untersuchung der Leiche ergab schließlich, dass es sich bei dem Virus um eine spezielle Variante der Tollwut handelte, die von der Fledermaus übertragen wird.

Normalerweise leben Vampirfledermäuse in Lateinamerika, nach Angaben der US-Gesundheitsbehörden könnte der Klimawandel aber dazu führen, dass sie sich auch weiter nach Norden ausbreiten. Dies könne zu einer erhöhten Gefahr der Ansteckung mit Tollwut führen, warnten die Behörden. Sie riefen die US-Bevölkerung auf, sich von den Tieren fernzuhalten und sich möglichst impfen zu lassen, um einen Ausbruch der Krankheit im Fall eines Bisses zu verhindern. Vampirfledermäuse ernähren sich vom Blut anderer Säugetiere. Menschen beißen sie nur selten.

(AFP/jre)
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