Leichter Anstieg in NRW Mehr HIV-Infektionen in Deutschland

Berlin/Düsseldorf · HIV-positiv - diese Diagnose haben 2013 mehr Menschen zum ersten Mal erhalten als noch in den Vorjahren, die meisten davon in NRW.

 Im Jahr 2013 erhielten 713 Menschen in NRW die HIV-Diagnose, im Vorjahr waren es 709.

Im Jahr 2013 erhielten 713 Menschen in NRW die HIV-Diagnose, im Vorjahr waren es 709.

Foto: dpa

Die Zahl neu gemeldeter HIV-Infektionen in Deutschland ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Für 2013 wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) 3263 gesicherte HIV-Neudiagnosen übermittelt - etwa zehn Prozent mehr als 2012.

Wie RKI-Experten im neuen Aids-Jahresbericht schreiben, beruht der Anstieg auch auf einer verbesserten Datenlage und verstärkten Recherchen bei Ärzten: Ein größerer Anteil der HIV-Meldungen konnte als HIV-Neudiagnose bestätigt werden. Es gebe aber auch einen tatsächlichen Anstieg bei den Neuinfektionen.

Die Zahl der Neudiagnosen spiegelt nicht zwangsläufig das aktuelle Infektionsgeschehen wider. Denn zwischen Infektion und Diagnose vergehen oft Jahre. Außerdem hängt der Wert auch von der Zahl der Menschen ab, die sich testen lassen.

In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Infektionen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Im Jahr 2013 erhielten 713 Menschen die HIV-Diagnose, im Vorjahr waren es 709. In Berlin wurden 518 HIV-Erstdiagnosen gezählt, die dritthöchste Zahl wurde aus Bayern mit 453 Diagnosen gemeldet.

Gesicherte HIV-Neudiagnosen erhielten bundesweit vor allem Männer - in rund 2660 Fällen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl jedoch nur um sechs Prozent, während bei Frauen knapp ein Drittel mehr Neudiagnosen gestellt wurden. Mehr als 590 Frauen waren betroffen, 2012 waren es noch 452.

Der Bericht gibt auch Aufschluss über Risiken: Rund die Hälfte der Neudiagnosen wurde bei homosexuellen Männern gestellt - im Vergleich zu 2012 veränderten sich die Zahlen nur geringfügig.

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Anders bei heterosexueller Übertragung: Hier gab es 109 Fälle mehr als 2012. Keine ausreichenden Angaben zum Übertragungsweg registrierte das RKI bei einem Viertel der Neudiagnosen.

Nach den RKI-Statistiken sind seit Beginn der Erfassung 1982 bundesweit insgesamt 29.800 Menschen an Aids erkrankt. Mehr als 15.000 Menschen starben in Folge der Immunschwächekrankheit.

(lnw)
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