80-Jähriger stirbt an Virus Sechster Todesfall durch Mers-Virus in Südkorea

Seoul · In Südkorea ist der Viruserkrankung Mers ein weiterer Mensch erlegen. In einem Krankenhaus in Daejeon, 140 Kilometer südlich von Seoul, ist ein Mann um die 80 Jahre am Middle East Respiratory Syndrome (Mers) gestorben. Es handelt sich um das sechste Todesopfer von Mers in Südkorea.

Das teilten örtliche Behörden mit. Außerdem war die Zahl der Neuinfektionen am Montag so hoch wie nie: 23 neue Fälle wurden gemeldet. Seit dem Ausbruch vor zwei Wochen infizierten sich insgesamt 87 Menschen in Südkorea mit dem Virus. Bislang beschränkten sich die Fälle auf Mitarbeiter und Patienten von Krankenhäusern sowie auf deren Angehörige. Als Vorsichtsmaßnahme gegen eine weitere Ausbreitung wurden in Südkorea hunderte Veranstaltungen abgesagt und knapp 1900 Schulen, vornehmlich in der Hauptstadt Seoul und Umgebung, vorübergehend geschlossen.

2300 Menschen wurden unter Quarantäne gestellt. Um sicher zu gehen, dass sie ihre Wohnung nicht verlassen, will Südkoreas Regierung nun ihre Handys orten. Nach Kritik an ihrer anfänglichen Reaktion auf den Ausbruch der Krankheiten kündigte die Regierung inzwischen umfassende Maßnahmen an, um eine Verbreitung des Virus zu verhindern.

Die wichtigsten Fakten zu MERS
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Bei dem Mers-Virus handelt sich um einen seit 2012 bekannten neuen Stamm aus der Gruppe der Coronaviren. Die Erkrankung geht häufig mit grippeähnlichen Beschwerden einher wie Fieber, Husten und Kurzatmigkeit. Bei schweren Verläufen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, auch kann es zu Nierenversagen kommen.

Allerdings ist Mers nicht so leicht zwischen Menschen übertragbar wie etwa die Atemwegsinfektion Sars. Die meisten Mers-Erkrankungen treten auf der Arabischen Halbinsel und dort vor allem in Saudi-Arabien auf. In anderen Gebieten handelte es sich meist um eingeschleppte Infektionen.

(AFP)
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