Verhandlungen mit 140 Ländern Quecksilber könnte bald weltweit verboten werden

Berlin/Nairobi (RPO). Das giftige Metall Quecksilber könnte in einigen Jahren weltweit verboten werden. Vertreter aus 140 Ländern einigten sich am Freitag in Nairobi darauf, Verhandlungen über ein entsprechendes Abkommen aufzunehmen, das binnen vier Jahren abgeschlossen sein soll. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel zeigte sich mit dem Beschluss hochzufrieden.

Verhandlungen mit 140 Ländern: Quecksilber könnte bald weltweit verboten werden
Foto: ddp, ddp

Quecksilber gilt als äußerst schädlich für Mensch und Umwelt. Bereits geringe Mengen können Schädigungen des Nervensystems, der Herzgefäße, des Immun- sowie des Fortpflanzungssystems verursachen. Quecksilber verschmutzt vor allem Gewässer und kommt über Fisch in die Nahrungskette.

Die Europäische Union hat bereits ein Exportverbot für Quecksilber verhängt, das ab 2011 gelten soll; die USA wollen eine ähnliche Regelung 2013 in Kraft setzen. Gabriel meinte jedoch, dies sei ein globales Problem. Bisher hatten einige Länder, darunter die USA, nur auf freiwillige, unverbindliche Vereinbarungen zur Senkung der Quecksilber-Belastung gesetzt. Nun lobte Gabriel die "aktive Unterstützung durch die USA" bei der Sitzung des UNEP-Verwaltungsrats in Nairobi, um das Verhandlungsmandat auf den Weg zu bekommen.

Auch Umweltschützer lobten die Einigung. "Dieser Konsens ist ein großer Durchbruch", sagte Elena Lymberidi-Settimo, die Koordinatorin der "Zero Mercury Working Group", in der sich 75 Umweltverbände zusammengeschlossen haben.

Quecksilber wird vor allem in der chemischen Industrie und im Bergbau verwendet. Mehr als 50 Prozent der Quecksilber-Emissionen entstehen allerdings in Kohlekraftwerken, so dass die Verhandlungen über eine Begrenzung nach Einschätzung von Beobachtern extrem schwierig werden dürften.

Gabriel betonte, dass ein globales Quecksilber-Abkommen der deutschen Industrie zugute käme, die sich ohnehin an die strikten Standards hierzulande halten müsse und einen technologischen Vorsprung habe.

(AP/rm)
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