Offenbar von Pigmentierung abhängig Rothaarige Frauen sprechen auf Schmerzmittel mehr an

Washington (rpo). Offenbar hat die Haar- und Hautfarbe Einfluss darauf, wie starke bei bestimmten Menschen Schmerzmittel wirken. So zeigen roothaarige und sehr hellhäutige Frauen verstärkte Reaktionen.

Verantwortlich für die besonders starke Wirkung von Opioiden ist eine Variante des Melanocortin-1-Rezeptor-Gens (MC1R), berichten kanadische Forscher der Universität Montreal in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences". Bislang gingen die Wissenschaftler davon aus, dass dieses Gen nur für die Pigmentierung von Haut und Haaren verantwortlich ist.

In einer Studie an 42 Männern und Frauen mit unterschiedlichen MC1R-Varianten testeten die Wissenschaftler, inwieweit es Unterschiede bei der Schmerzbekämpfung mit dem Opioid-Wirkstoff Pentazocin gibt. "Wir glauben, dass das Schmerzempfinden bei allen Frauen unabhängig von der Haarfarbe zwar gleich ist. Unsere Studie zeigt aber, dass Frauen mit roten Haaren besser auf das getestete Schmerzmittel ansprechen als alle anderen inklusive Männer", sagt der Psychologe und Studienleiter Jeffrey Mogil.

Das Opioid Pentazocin habe bei den getesteten Männern trotz unterschiedlicher Genvarianten keine Unterschiede in der Schmerzempfindung ergeben. Bei rothaarigen, hellhäutigen Frauen habe das Medikament besonders stark gewirkt. Vermutlich steuere das MCR1-Gen eine Frauen-spezifische Schmerzweiterleitung, erklärten die Forscher.

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