Vertrauen hat gelitten Skandal gefährdet Bereitschaft zur Organspende

Berlin · Das Vertrauen in das Organspendewesen hat infolge des Transplantationsskandals gelitten. Eine Umfrage zeigt: Die Bedenken sind groß. Dabei läuft bald die große Werbe-Aktion der Krankenkassen für mehr Spendebereitschaft an.

Die wichtigsten Fakten zur Organspende
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Foto: dpa, Jan-Peter Kasper

Der Transplantationsskandal lässt die Bereitschaft zur Organspende nach einer neuen Umfrage stark bröckeln. 45 Prozent der Bundesbürger haben Bedenken, sich als Organspender zur Verfügung zu stellen.

Das geht aus der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Nachrichtenagentur dpa hervor. 42 Prozent teilen die Bedenken nicht. 36 Prozent haben derzeit nicht vor, ihre Bereitschaft zur Organspende zu bekunden. Nur 30 Prozent haben dies vor.

Vertrauen wiedergewinnen

Die jüngsten Ankündigungen von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken zielen darauf ab, Vertrauen in der Bevölkerung wiederzugewinnen. In Göttingen und Regensburg wurden Patientendaten manipuliert. Nach Bekanntwerden des Falls entbrannte eine Debatte über die Organvergabe insgesamt. Nun sollen Kontrollen und Transparenz Manipulationen verhindern und Vertrauen stärken.

In der Umfrage geben 14 Prozent an, bereits einen Ausweis zur Organspende zu haben. Jeder fünfte weiß noch nicht, ob er sich bereit erklärt, oder macht keine Angaben. Nach der jüngsten Organspendereform werden die Krankenkassen bald Millionen von Briefen verschicken - die Aktion zielt darauf ab, die Spendebereitschaft deutlich zu erhöhen.

Vor dem Hintergrund der bekanntgewordenen Unregelmäßigkeiten glauben 69 Prozent der Bundesbürger der Umfrage zufolge, dass man in Deutschland mit viel Geld ein Spenderorgan wie Leber, Niere, Lunge oder Herz legal kaufen kann oder dies schneller bekommt. 19 Prozent glauben das nicht.

(dpa)
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