Romantische Phase folgt bei Männern später Verliebtheit: Anfangs nur eine Sache der Triebe

London (rpo). Von wegen romantische Gefühle: Bei Verliebten steht anfangs vor allem die Suche nach Belohnung und Triebbefriedigung im Vordergrund. Das gilt für Männer mehr als für Frauen.

US-Forscher fanden heraus, dass am Anfang von Beziehungen vor allem die Belohnungszentren im Gehirn aktiviert sind. Je intensiver die Beziehung, desto größer deren Aktivität. Die mit Gefühlen verbundenen Hirnregionen treten dagegen erst in der späteren Phase einer Partnerschaft in den Vordergrund.

Anthropologen der Rutgers Universität im US-Staat New Jersey hatten 17 frisch verliebte Männer und Frauen Fotos von ihren Partnern oder Angehörigen betrachten lassen und dabei ihre Gehirntätigkeit mittels Magnetresonanz-Tomographie gemessen.

Resultat: In der frühen Phase der Verliebtheit sind vor allem die Areale besonders rege, die nach angenehmen Belohnungen streben, ähnlich wie beim Genießen von Schokolade. Zusätzlich beobachteten die Forscher auch Muster, die mit Aspekten von Zwangsstörungen vergleichbar sind.

Interessant auch die Unterschiede zwischen Frauen und Männern: Bei den verliebten Frauen setzt die emotionale Phase nach einem Bericht der Zeitschrift "New Scientist" früher ein als bei den Männern. Zudem waren bei ihnen die für Erinnerungen zuständigen Regionen stärker aktiviert.

Bei den Männern dagegen waren jene für visuelle Eindrücke verantwortlichen Hirnareale besonders aktiv, die für sexuelle Erregung sorgen. Die Anthropologen wollen nun ihre Forschung auf einen anderen Aspekt von Beziehungen konzentrieren: die Trennungsphase.

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