Sommerzeit ist Wespenzeit Was tun bei einem Wespenbefall an Haus oder Garten?

Nicht selten wird man in den warmen Monaten von der einen oder anderen Wespe belästigt. Einzelne Tiere wird man meist noch durch einfache Verhaltensregeln und Vorsichtsmaßnahmen los. Entdeckt man jedoch ein ganzes Nest am Haus oder im Garten, ist eine professionelle Umsiedlung oder Entfernung des Wespennests oft unumgänglich.

Kaum möchte man die ersten warmen Sonnenstrahlen auf dem Balkon oder im Garten genießen, stellt sich ein eher unbeliebter Begleiter ein: Die Wespe. Penetrant umschwirren die gelbschwarzen Insekten Tische und Stühle, erschrecken die Kinder und machen es sich auf Speisen und Getränken bequem. So lästig Wespen auch sein können — solange keine unmittelbare Gefahr von ihnen ausgeht, sollte man keine radikalen Maßnahmen ergreifen.

Denn trotz ihres schlechten Rufes sind Wespen wichtig für unser Ökosystem. Nicht ohne Grund sind die meisten Wespenarten durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Wird man also lediglich ab und zu von der einen oder anderen Wespe heimgesucht, können einige Vorsichtsmaßnahmen und Hausmittel durchaus ausreichen.

Vorsicht ist das beste Hausmittel

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Foto: Shutterstock/Image Point Fr

In erster Linie gilt es Ruhe zu bewahren, da die Tiere bei hektischen Bewegungen aggressiv werden können. Es empfiehlt sich, im Garten festes Schuhwerk oder Sandalen zu tragen, damit man nicht aus Versehen auf eine Wespe tritt, die im Gras sitzt. Auf starkes Parfum oder Deodorant sollte man verzichten und offene Lebensmittel abdecken, um anziehende Gerüche zu minimieren. Diese Verhaltensregeln gilt es insbesondere zu beachten, wenn sich Kinder, die noch nicht im Umgang mit Wespen geschult sind, im Haushalt befinden.

Oft helfen schon einfache Hausmittel, um Wespen zu vertreiben. Doch Vorsicht vor Tipps aus dem Internet, denn von manchen angeblich todsicheren Lösungen geht erhebliche Gefahr aus. So findet man in Foren gelegentlich die kuriose Empfehlung, kochendes Wasser über ein Wespennest zu gießen oder sogar mit einem Besenstil in das Nest zu stechen. Mit derlei Maßnahmen bringt man sich und die Personen in der Umgebung in große Gefahr. Überlebende Wespen werden sehr aggressiv und verteidigen sich und ihr Nest.

Einige Hausmittel haben sich jedoch in der Praxis durchaus bewährt. Man kann eine Schale mit süßen Früchten wie beispielsweise überreife Trauben etwas entfernt vom Tisch aufstellen und so die Tiere weglocken. Nicht nur anziehende, sondern auch abschreckende Gerüche können helfen: Zündet man beispielsweise etwas Kaffeepulver oder Kaffeebohnen in einer feuerfesten Schale an, kann dies die Wespen sofort verscheuchen. Wer eine längerfristige Abhilfe sucht, der kann auch Tomaten anbauen. Diesen Geruch können Wespen nämlich ebenfalls nicht leiden.

Was tun bei einem Wespennest?

Findet man am Haus oder im Garten ein ganzes Wespennest, stellt sich die Frage, ob man es entfernen lassen sollte. Grundsätzlich stehen Wespennester unter Naturschutz und sollten nur in einer konkreten Gefahrensituation bekämpft werden. Eine solche liegt vor, wenn sich ein Eindringen der Wespen in Haus oder Wohnung nicht vermeiden lässt oder Kinder und Allergiker betroffen sind.

Viele glauben, dass die Feuerwehr bei einem Wespennest zuständig sei. Dies trifft jedoch nur zu, wenn sich das Nest an einem öffentlichen Ort befindet oder eine akute Gefahr für Personen herrscht. Der richtige Ansprechpartner ist ein Unternehmen für Schädlingsbekämpfung . Meist hängt es davon ab, wo sich das Wespennest befindet, ob ein professioneller Schädlingsbekämpfer gerufen werden muss. Ein Fachmann kann das Wespennest umsiedeln oder abtöten. An Wochenenden, Feiertagen oder außerhalb der Dienstzeiten bieten viele Schädlingsbekämpfer auch einen Wespennotdienst an. Geht jedoch keine unmittelbare Gefahr von dem Nest aus, da es sich versteckt im Garten oder hoch oben unter den Dachschindeln befindet, sollten die Wespen in Ruhe gelassen werden.

Doch wann nisten sich die Tiere überhaupt an Häusern ein? Etwa Mitte April beginnt eine Wespenkönigin mit dem Nestbau, und innerhalb von wenigen Wochen kann ein einzelner Stamm auf bis zu 7.000 Tiere wachsen. In der kalten Jahreszeit stirbt zwar der gesamte Wespenstamm bis auf die Königin, doch wird sich diese im Folgejahr meist wieder in der gleichen Umgebung einnisten. Besonders geeignete Nistplätze für Wespen sind dunkle, warme Orte, weshalb sich beispielsweise Rollladenkästen oder Dachböden als unerwünschte Herberge der schwarzgelben Insekten besonders anbieten. Da sich die Tiere schnell bedroht fühlen können, sollte sich nur ein kompetenter Fachmann in professioneller Schutzkleidung dem Wespennest nähern.

Mieter sollten Vermieter benachrichtigen

Wichtig: In der Regel ist der Hauseigentümer dafür verantwortlich, einen Fachmann zu rufen und die Kosten für die Schädlingsbekämpfung zu tragen. Lebt man in einer Mietwohnung, sollte man nur bei akuter Gefahr selbstständig einen Schädlingsbekämpfer rufen, da man sonst auf den Kosten sitzen bleiben kann. Zuerst empfiehlt es sich, Rücksprache mit dem Vermieter zu halten. Im Anschluss kann man ihm eine angemessene Frist geben.

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