WHO Sofort-Behandlung gegen Aids kann viele Neuerkrankungen verhindern

London · Die Weltgesundheitsorganisation hat neue Empfehlungen zur Behandlung von HIV-Patienten ausgegeben und darin zu einer rascheren Abgabe von Medikamenten aufgerufen. Bisher sollten die Ärzte gemäß den Richtlinien der WHO in einigen Fällen bis zu ersten Anzeichen einer Schwächung des Immunsystems der Infizierten abwarten.

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Foto: dpa/Lukas Schulze

Nun sollen sie sofort nach der Diagnose mit der Behandlung beginnen, teilte die WHO mit. Die neuen Richtlinien basieren auf einer Reihe aktueller Studien, nach denen HIV-positive Menschen bei einer frühzeitigen Behandlung gesünder bleiben und weniger Risiko aufweisen, das Virus auf andere zu übertragen, wie es hieß. Gerade für viele der insgesamt 37 Millionen HIV-Infizierten in armen Ländern ist eine Behandlung mit den teuren Medikamenten aber bisher ohnehin nicht möglich. Im vergangenen Jahr wurden 15 Millionen HIV-Patienten weltweit behandelt.

Mehrere Experten hatten sich für die neuen Empfehlungen ausgesprochen, andere warnten aber, dass dafür deutlich mehr Geld nötig sei und die bisherigen Strategien im Kampf gegen das Virus überdacht werden müssten.

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Unter anderem müsste die HIV-Behandlungen auch in den Gemeinden der Betroffenen angeboten werden und nicht mehr nur in Kliniken, sagte Tom Ellman von Ärzte ohne Grenzen in Südafrika. "Niemand wird Aids besiegen, wenn alles läuft wie gewohnt." Die WHO schätzt, dass durch die neuen Richtlinien bis 2030 21 Millionen Todesfälle und 28 Millionen Neuansteckungen verhindert werden könnten.

(ap)
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