142.000 Infektionen in 2014 Zahl der neuen HIV-Fälle in Europa erreicht Rekordwert

In Europa und Zentralasien sind noch nie so viele HIV-Neuinfektionen registriert worden wie im Jahr 2014. Die Weltgesundheitsorganisation und das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) gaben am Donnerstag die Zahl der HIV-Diagnosen für 2014 mit 142.000 an - ein Rekord.

Zahl der neuen HIV-infektionen erreicht in Europa Rekordwert
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Besonders hoch ist die Infektionsrate demnach in Russland, wo allein 60 Prozent der Neuinfektionen registriert wurden. In den 28 EU-Ländern zusammen mit Island, Liechtenstein und Norwegen seien 21 Prozent neue HIV-Fälle aufgetreten. In Osteuropa nehme die Zahl ab.

31 Prozent der HIV-Träger stammten nicht aus dem Land, in dem ihre Infektion festgestellt werde, teilte die WHO mit. Knapp ein Drittel der Neuinfektionen betreffe Einwanderer. Allerdings wiesen WHO und ECDC zugleich darauf hin, dass die Zahl der HIV-Infizierten unter Flüchtlingen und Migranten in den vergangenen zehn Jahren in Europa um 41 Prozent zurückgegangen sei.

Mit Blick auf Migranten und Flüchtlinge warnte die WHO vor "sozialer Ausgrenzung". "Wenn Flüchtlinge und Migranten in ihren Aufnahmeländern Opfer sozialer Ausgrenzung werden, wächst das Risiko, dass sie sich mit HIV anstecken", erklärte die WHO-Direktorin für Europa, Zsuzsanna Jakab. Die Organisation fordere daher alle europäischen Länder auf, Flüchtlingen und Migranten ungeachtet ihrer rechtlichen Stellung Zugang zu Prävention und HIV-Behandlungen zu ermöglichen.

In Osteuropa stecken sich vor allem Heterosexuelle mit dem HI-Virus an. Auch verseuchte Spritzen bei Drogenabhängigen sind weiterhin eine bedeutende Infektionsquelle. Dagegen seien im EU-Raum samt Island, Liechtenstein und Norwegen homosexuelle Männer besonders betroffen.

Weltweit sind Schätzungen der WHO zufolge rund 35 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert, das ohne Behandlung zu einer Aids-Erkrankung führt.

(p-m/AFP)
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