Robert-Koch-Institut In 142 Kreisen droht eine Hirnhautentzündung duch Zecken-Bisse

Berlin · Eine aktuelle Karte des Robert-Koch-Instituts (RKI) weist derzeit 142 Kreise als Risikogebiete für durch Zecken verursachte Hirnhautentzündungen (FSME) aus. Die meisten davon liegen in Süddeutschland. Insgesamt hat sich die Zahl der Fälle verdoppelt.

Die zehn wichtigsten Zecken-Infos
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Foto: dpa, Patrick Pleul

Zu den gefährdeten Gebieten zählen fast ganz Bayern und Baden-Württemberg. Auch Teile von Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und des Saarlands sind betroffen. Neu hinzugekommen ist in diesem Jahr der Vogtlandkreis in Sachsen, der direkt an Risikogebiete in Thüringen und Bayern grenzt. In NRW besteht laut dem Bericht kaum die Gefahr an FSME zu erkranken. Allerdings wurden in fast allen Bundesländern 2013 vereinzelte FSME-Fälle beobachtet. Dazu zählen auch drei Fälle in NRW - im Stadtkreis Solingen, im Rhein-Sieg-Kreis und im Landkreis Steinfurt.

Die FSME ist eine virusbedingte Hirnhautentzündung und kann durch einen Zeckenbiss übertragen werden. 2013 wurden in Deutschland insgesamt 420 Fälle bekannt. Das ist mehr als eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr, als nur 195 Fälle gemeldet wurden. Die allermeisten Erkrankungen werden aus Bayern und Baden-Württemberg gemeldet.

Welche Krankheiten Zecken übertragen
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Foto: dpa, Patrick Pleul

Menschen, die in FSME-Risikogebieten wohnen und arbeiten oder dort Urlaub machen, empfehlen die Fachleute eine Impfung, die im Abstand von drei bis fünf Jahren aufgefrischt werden muss. Auch vor Reisen ins Ausland, etwa nach Tschechien oder Österreich, kann eine FSME-Impfung ratsam sein.

Die bisher meisten FSME-Fälle wurden bislang 2006 gemeldet - damals waren es 546 Erkrankungen. Für die starken Schwankungen ist laut RKI unter anderem das Wetter verantwortlich. Es beeinflusst sowohl die Aktivität der Zecken als auch das Freizeitverhalten der Menschen und damit das Risiko, mit den Blutsaugern in Kontakt zu kommen. Auch das Meldeverhalten der Ärzte ist mit entscheidend. Laut RKI können auch in Gebieten, die nicht als Risikoregionen ausgewiesen seien, sporadisch Infektion auftreten.

Gewöhnlich werden Zecken bei Temperaturen ab etwa fünf bis sieben Grad Celsius aktiv. In der Regel halten die achtbeinigen Blutsauger von November bis Ende Februar Winterruhe. Allerdings beobachten Experten, dass sie wegen des Klimawandels und milder Winter ihre Aktivitäten ausweiten. Durch einen Zeckenstich kann neben der FSME auch Borreliose übertragen werden. Eine wirksame Impfung gegen Borreliose gibt es bisher nicht.

(AFP)
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