Ist Deutschland vorbereitet? Experte: Nur zehn Ebola-Betten sind gleichzeitig einsatzfähig

Berlin/Würzburg · Nur zehn der insgesamt etwa 50 Betten für Ebola-Patienten in speziellen deutschen Behandlungszentren sind einem Würzburger Experten zufolge gleichzeitig einsetzbar.

So sieht die Sonderisolierstation in Düsseldorf aus
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Foto: dpa, fg

Es könne derzeit maximal ein Fünftel der Patienten zur selben Zeit behandelt werden, sagte Tropenmediziner August Stich am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. "Und das ist schon mit maximaler Anstrengung."

Es sei aus personellen Gründen nicht möglich, dass "alle sieben Behandlungszentren auf Volldampf laufen und voll belegt sind", sagte der Sprecher des Ständigen Arbeitskreises der Kompetenz- und Behandlungszentren. Stich ist Chefarzt an der Missionsärztlichen Klinik in Würzburg. Auch die "Süddeutsche Zeitung" berichtete am Freitag über seine Einschätzung zur Aufnahme von Ebola-Patienten.

Das MDR-Magazin "exakt" hatte zuvor eine Umfrage bei den sieben Behandlungszentren vorgenommen. Demnach könnte nur etwa die Hälfte der Spezial-Betten mit Ebola-Patienten belegt werden.

Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums betonte, die Bundesländer hätten dem Ministerium 47 Spezial-Betten gemeldet. "Das ist die Zahl der insgesamt verfügbaren Betten, die im Bedarfsfall sehr schnell einsatzfähig sind", fügte sie hinzu. Die Sprecherin betonte: "Wir sind im internationalen Vergleich sehr, sehr gut aufgestellt."

Diese Woche war in Leipzig ein Ebola-Patient gestorben, der zuletzt in Liberia gearbeitet hatte. Für die Behandlung von Ebola-Infizierten gibt es außer der Krankenhaus-Isolierstation in Leipzig auch noch Spezial-Betten in Düsseldorf, Berlin, Frankfurt am Main, München, Hamburg und Stuttgart.

(dpa)
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