Gesünder älter werden Länger fit auch im hohen Alter

Die Deutschen werden weniger. Und sie werden älter. Dass sie auch im hohen Lebensalter möglichst gesund und fit sind, liegt nicht nur in ihrem eigenen Interesse. Auch die Gesellschaft profitiert davon.

Die Krankenversicherer unterstützen daher die Menschen mit vielfältigen Angeboten. Die Statistiken zur demographischen Entwicklung werden immer wieder genannt, doch es erstaunt schon, sie einmal kompakt vor Augen zu haben. "Wir haben es nicht nur mit einer schrumpfenden, sondern auch mit einer immer älter werdenden Bevölkerung zu tun", sagt Eberhard Sautter.

Der Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Hanse- Merkur Versicherungsgruppe belegt dies gleich mit mehreren Zahlenreihen. Da ist zum einen die Geburtenrate: Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der Geburten bis 1964 beständig an.

In diesem Jahr wurden 1 357 000 Kinder geboren. 2012 waren es nur noch halb so viele, rund 674 000 Geburten. "Daraus entwickelte sich ein zweiter Trend", erklärt Sautter: "Die Zahl der Geburten liegt seit den 70er Jahren unter der Zahl der Sterbefälle." Seit etwa 150 Jahren steigt zudem die Lebenserwartung, "sie hat sich fast verdoppelt auf im Schnitt etwa 80 Lebensjahre", sagt Sautter und zitiert Prognosen, nach denen der Anteil der über 60-Jährigen von 14,6 Prozent im Jahr 1950 auf rund 38 Prozent im Jahr steigen wird.

"Bei den über 80- Jährigen ist der Unterschied noch eklatanter", führt Sautter weiter aus: "Waren 1950 nur 0,1 Prozent der Menschen in Deutschland über 80 Jahre alt, so werden es 2050 über 13 Prozent sein." Diese Entwicklung bleibt nicht ohne Folgen — für die Einzelnen, aber auch für die gesamte Gesellschaft. "Die Gesundheitskosten steigen konstant von Jahr zu Jahr an, nicht nur in absoluten Zahlen", erklärt Sautter.

Zwischen 2001 und 2011 sind die Pro-Kopf- Ausgaben für Gesundheitsleistungen von rund 2700 auf circa 3600 Euro gestiegen; allein 2011 wurden rund 294 Milliarden Euro für die Gesundheit ausgegeben. Ein Grund dafür liegt eben darin, dass die Bevölkerung älter wird. "Die Gesundheitsausgaben für einen 70-Jährigen sind etwa fünfmal höher als die für einen 20-Jährigen", erläutert Sautter.

Auch der Aufwand für die Pflege steigt entsprechend. Die Zahlen sind das eine. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus? Die Menschen tun einiges, um sich fitzuhalten. Sautter begrüßt das und empfiehlt, einen gesunden Lebensstil zu pflegen, aber auch regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch zu nehmen. "'Gesünder älter werden' muss aber auch eine Forderung von Politik und Wirtschaft sein", ist Sautter überzeugt.

Er beobachtet einen Trend dahin, "dass ältere Arbeitnehmer zunehmend eine andere Wertschätzung erfahren". Der zunehmende Fachkräftemangel führt dazu, dass auch ältere Arbeitnehmer gebraucht werden. Nicht zuletzt kann die Versicherungswirtschaft einiges zu einem fitten Leben im Alter beitragen. Sautter weist in dem Zusammenhang auf die Leistungen privater Krankenversicherer hin: "Sie garantieren die freie Arztwahl und die vereinbarten Leistungen ein Leben lang.

Neue technische Errungenschaften in Diagnose und Therapie können sofort genutzt werden." Zudem unterstützen die Versicherer auch Präventionsprogramme zum Beispiel auf den Gebieten Aids und Alkohol. Sie arbeiten auch mit Unternehmen zusammen im betrieblichen Gesundheitsmanagement.

Und sie unterstützen ihre Versicherten mit Informationen und konkreten Hilfestellungen. Kunden können sich etwa durch die Auswahl ihrer Krankenversicherungstarife zum Fithalten motivieren, zum Beispiel beim Thema Vorsorgeuntersuchungen.

"Es gibt auch Produkte mit einem Beitragsnachlass als Belohnung für gesundheitsbewusstes Verhalten", sagt Sautter, "dieser Bereich wird sicher zukünftig ausgebaut werden." Der Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Hanse- Merkur ist überzeugt, dass Deutschland bei diesen Themen durchaus bereits gut aufgestellt ist.

Daraus könnten sich sogar weitere Vorteile ergeben: "Alternde Gesellschaften gibt es weltweit. Wer ,gesünder älter werden' intelligenter löst als andere, kann dies zum weltweiten Exportschlager machen."

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