Manische Depression Zwei vollkommen polarisierende Gefühle in einer Seele

Düsseldorf · Die Manische Depression, die zeitgemäß heutzutage als bipolare affektive Störung bezeichnet wird, setzt den Betroffenen permanent unter Stress. Im Gegensatz zur leichten Depression fehlen die Erholungsphasen. Zwischen Niedergeschlagenheit und Vollgas einen Weg zu finden, ist das Ziel der Therapeuten.

Die Menschen, die Manische Depressionen erleben, machen exakt das, was unter der korrekten Bezeichnung bipolare affektive Störung zu verstehen ist: Sie polarisieren. Sie erleben eine Gegenwart der Extreme, bei denen auf hochgradig aktive - und oftmals selbst überschätzende Phasen - Zustände der Erschöpfung und der Niedergeschlagenheit folgen.

In manischen Phasen erlebt der Betroffene Schlafstörungen und Schlafmangel, was zwangsläufig zu einer großen Reizbarkeit und Aggression führt. Die Reizüberflutung dieser Phasen erlebt er aufgrund der gesteigerten Sensitivität ungefiltert, ungeschminkt und ganz direkt. Erst wenn er sich selbst permanent überfordert hat, erfährt er den Zustand der Erschöpfung mit der entsprechenden Niedergeschlagenheit und den damit verbundenen Selbstzweifeln. Es ist ihm geradezu unmöglich, den Anforderungen an sich selbst zu entsprechen. In Momenten der Manie steckt er sich die Ziele unerreichbar hoch - in Augenblicken der Depression hat er vor sich selbst das Gefühl des Versagens. Die erreichbaren Ziele sind in weite Entfernung gerückt.

Die Manische Depression (bipolare Störung) ist bislang noch nicht exakt in ihren Ursprüngen erforscht worden. Vermutungen liegen nahe, dass es sich hier um eine vererbte, autoaggressive Krankheit handelt. Belegt ist das bislang nicht. Soll eine Manische Depression behandelt werden, wird üblicherweise empfohlen, zunächst zu den Möglichkeiten einer Psychotherapie zu greifen. Es gilt hier, dem Patienten eine gewisse Form von Mittelmaß zu ermöglichen. Das kann durchaus mit mentalen Entspannungstechniken - wie Meditation, mentalem Training oder Yoga - geschehen. Letztlich geht es darum, die stets unterbewusst vorhandenen Perfektionsansprüche des Betroffenen, die gleichbedeutend mit permanenter Versagensangst sind, in einen Zustand der Normalität zu führen. Sollte die Psychotherapie nicht zum Erfolg führen, gibt es Wege der medikamentösen Behandlung. Eine Manische Depression stellt allerdings besondere Anforderungen. Die Medikation bedeutet in diesem Fall eher die Verwendung von Neuroepileptika, zumal der Betroffene unter einer gefährlichen Selbstüberforderung leidet. Die Behandlung gehört ausschließlich in fachkompetente Hände.

(TM)
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