Tipps für den Beruf Das hilft gegen negativen Stress

Düsseldorf · Ein Leben ohne Stress ist fast unmöglich, denn er steigert unsere Leistungsfähigkeit und Konzentration -zumindest für einen kurzen Zeitraum. Hält der Stress länger an, gehen diese Vorteile verloren. Im schlimmsten Fall sorgen körperliche und seelische Beschwerden sogar für einen Totalausfall.

"Nein "sagen im Job - so vermeiden Sie Fehler
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"Nein "sagen im Job - so vermeiden Sie Fehler

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Foto: dpa-tmn

Sollten Sie das Gefühl von Dauerstress empfinden, bieten sich verschiedene Lösungen zur Stressreduzierung an. Doch überfordern Sie sich nicht mit dem Wunsch, allen Stress sofort aus Ihrem Leben zu eliminieren. Radikale Änderungen, wie eine Kündigung des Arbeitsplatzes oder ein Umzug in eine andere Stadt, eliminieren nicht automatisch den Dauerstress. Es gilt, die Stressreduzierung in kleinen Schritten zu Beginnen. Zehn solcher kleinen Schritte mit großer Wirkung stellen wir Ihnen vor.

Sagen Sie auch mal "Nein"

Eine typische Situation im Arbeitsalltag: Kurz vor Feierabend bittet der Vorgesetzte Sie um die Erledigung wichtiger Aufgaben. Doch auf Ihrem Schreibtisch liegen schon mehrere Projekte von Arbeitskollegen, denen Sie einen Gefallen tun wollen. Wie aus der Pistole geschossen kommt ein klares "Aber gerne doch" über ihre Lippen und kurze Zeit später bereuen Sie diese Antwort in Gedanken und ärgern sich, warum die Entscheidung so schnell fiel. Vor 20 Uhr werden Sie wieder nicht zu Hause sein

Die Lösung: Bitten Sie um Bedenkzeit und wägen Ihre Antwort in Ruhe ab. Die Angst vor Ablehnung oder dem Jobverlust verleiten uns zum Ja-sagen. Selbstverständlich gibt es Situationen, in denen sie mit Ja antworten müssen. Es gilt, realistisch abzuschätzen, ob diese Aufgabe nicht doch jemand erledigen kann, der mehr Ressourcen zur Verfügung hat. Antworten wie: "Danke, dass Sie mir das zutrauen, aber ich habe leider gerade überhaupt keine Zeit" sind eine Option, um Stress durch Überlastung zu vermeiden.

Schalten Sie Ihr Smartphone aus

Das Smartphone begleitet uns den kompletten Tag. Vor dem Frühstück werden E-Mails abgerufen, die Mailbox abgehört und Kurznachrichten geschrieben. Obwohl wir körperlich zu Hause sind, bleiben die Gedanken bei der Arbeit. Dabei braucht das Gehirn eine gewisse Zeit an Leerlauf, um Dinge neu zu ordnen. Haben wir keine Gelegenheit zur Entspannung, fühlen wir ab einer bestimmten Zeit eine "gedankliche Unordnung".

Die Lösung: Schalten Sie einfach ihr Smartphone nach einer gewissen Uhrzeit ab. Entscheiden Sie sich für eine feste Uhrzeit, zum Beispiel 20 Uhr, nach der Sie beruflich nicht mehr erreichbar sind. Ihre Gedanken werden mit der Zeit immer weniger zum Arbeitsplatz abschweifen, so können Sie sich auf die Gespräche mit Freunden oder Ihrer Familie konzentrieren.

Unnötige Termine absagen

Termine, die Ihnen nichts Neues vermitteln oder die nichts mit Ihren Aufgaben im Unternehmen zu tun haben, belastet Sie mit weiteren Problemstellungen. Sie machen sich Gedanken über Lösungsansätze und entwickeln gedanklich Ideen, die Ihren Kollegen helfen könnten. Dabei verlieren Sie aber Kapazitäten für eigene Aufgaben. Das Gefühl, den roten Faden verloren zu haben, kostet uns im Schnitt bis zu acht Minuten pro Arbeitstag.

Die Lösung: Versuchen Sie, abzuwägen was Ihnen der Termin bringt. Hat es etwas mit Ihren Aufgaben zu tun? Sollte Sie der Termin nichts weiter als Zeit kosten, dürfen Sie auch absagen. Dabei gilt es, höflich und politisch korrekt abzusagen.

Vertrauen Sie Ihren Fähigkeiten

Sätze wie, "Ich schaffe das niemals" oder "Das ist völlig unmöglich" demotivieren noch weiter und senken die Leistungsbereitschaft. Doch der Druck von außen ist ebenso hoch, denn Auftraggeber setzen für gewöhnlich Fristen, die eingehalten werden müssen.

Die Lösung: Setzen Sie sich kurz- bis mittelfristige Ziele für Ihre Arbeitszeit, die realistisch erscheinen. Versuchen Sie dabei, nicht so viele Aufgaben wie möglich zu erledigen. Analysieren Sie die Priorität der Aufgaben und beginnen erst dann mit der Arbeit. Das gute Gefühl, mehr geschafft zu haben als vorgenommen, beugt negativem Stress vor.

Arbeiten Sie nicht in die Nacht hinein

Sie arbeiten an einem Projekt und merken, dass die Ihnen zugeordneten Aufgaben nicht in der regulären Arbeitszeit zu erledigen sind. Um rechtzeitig fertig zu werden, nehmen Sie die Aufgaben mit nach Hause und arbeiten dort bis spät in die Nacht. Das Aufstehen am nächsten Morgen wird zur Qual und der Stau auf der Autobahn scheint endlos lang. Der Stress ist vorprogrammiert.

Die Lösung: Sicherlich wird es Aufgaben geben, die Sie nicht in Ihrer Arbeitszeit schaffen. Versuchen Sie dennoch Ihre Freizeit nicht komplett an die Arbeit zu verlieren. Suchen Sie Kollegen, mit denen Sie die Arbeit teilen können. Machen Sie auch hier eine feste Uhrzeit aus in der arbeiten tabu ist. Unser Körper braucht im Schnitt siebeneinhalb Stunden um sich zu regenerieren und neue Reserven bereitzustellen.

Bewegen Sie sich zwischendurch

Acht Stunden im Büro zu sitzen ist nicht förderlich für unsere Gesundheit. Die gedankliche Anstrengung muss durch Bewegung ausgeglichen werden. Übermäßiges Sitzen erhöht das Risiko für Übergewicht und Bluthochdruck.

Die Lösung: Wenn Sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, steigen Sie eine Station früher aus und gehen Sie den Rest zu Fuß. Aber auch Autofahrer können profitieren, wenn sie etwas weiter vom Arbeitsplatz entfernt einen Parkplatz suchen. Treppensteigen, statt den Aufzug zu nehmen, hält fit und sorgt für Abwechslung. Suchen Sie den übernächsten Drucker auf. Bewegung setzt das Glückshormon Serotonin frei und zusätzlich reduzieren Sie Ihren Stressfaktor.

Bringen Sie Ihr Auto zur Inspektion

Auf dem Weg zur Arbeit gibt der Motor plötzlich merkwürdige Geräusche von sich. Es kommt zum Stillstand und bis zum Arbeitsplatz sind es noch einige Kilometer.

Die Lösung: Bringen Sie Ihr Auto zwischendurch zur Inspektion. Der Vorteil ist, dass Sie anstehende Mängel frühzeitig erkennen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie durch einen Defekt zu spät zur Arbeit kommen sinkt. So entstehen stressfördernde Ausnahmesituationen erst gar nicht.

Unterbrechungen des Arbeitsflusses vermeiden

Das Telefon klingelt, Kollegen stürmen Ihr Büro mit wichtigen Fragen, ununterbrochen kommen neue E-Mails rein. Erfordert eine Aufgabe die volle Aufmerksamkeit, können solche Unterbrechungen die Konzentrationsfähigkeiten stören. Zusätzlich verschiebt sich die Fertigstellung immer weiter nach hinten und der Zeitdruck wächst. Schnell ist ein Stressniveau erreicht, das keine produktive Arbeit mehr ermöglicht.

Die Lösung: Ereignen sich die Störfaktoren zu ähnlichen Tageszeiten, könnten Sie wichtige Aufgaben außerhalb dieser Zeiten erledigen. Stellen Sie eine Telefonumleitung zu Kollegen ein, schließen Sie Ihr E-Mail-Programm für ein paar Stunden und arbeiten Sie konzentriert an der Aufgabe. Das richtige Zeitmanagement und Ihr persönliches Ordnungssystem können Ihr Stressniveau deutlich senken.

(anch/sap)
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