Am 31. Mai ist Welt-Nichtrauchertag Rauchen Sie wirklich noch?

Düsseldorf · Rauchen gehört zu den am meisten geliebten und zugleich gehassten Lastern überhaupt. Wer den Glimmstängel endgültig weglegen will, kämpft oft jahrelang mit sich. Zum Nichtraucher-Tag erklären wir, welche Rauchertypen es gibt.

Seminare, Therapien, Akupunktur - Es gibt viele Methoden, die dem Raucher die Kippe endgültig leidig machen sollen. Doch die wenigsten wollen dabei auf fremde Hilfe setzen. Um das Vorhaben selbst effektiv in die Tat umzusetzen, reicht es jedoch oft nicht aus nur ein Datum festzulegen. Eine Selbstanalyse, die zeigt wie viel geraucht wird, aber vor allem in welchen Situationen und warum, muss dem vorangehen. Ist diese Erkenntnis gewonnen, lässt sich in einer Kombination aus Willenskraft, kleinen Hilfsmitteln und Psychologie gegen das dauernde Paffen angehen.

Raucher lassen sich in fünf Typen einteilen:

Der Genussraucher Das Rauchen wird vom Genussraucher zelebriert, er verbindet es mit den schönen Dingen des Lebens. Die Zigarette bildet für ihn etwa den krönenden Abschluss eines leckeren Abendessens — in der Regel in Verbindung mit einem Glas Wein oder einem Kaffee. Der Genießer würde in den entsprechenden Situationen darunter leiden, wenn er nicht rauchen könnte. Dennoch schätzt er sich selbst nur als gering süchtig ein. Allerdings sind auch wenige Zigaretten in regelmäßigen Abständen gesundheitsgefährdend.

TIPP: Der Genießertyp muss lernen, dass auch andere Dinge ein angenehmes Gefühl auslösen können. Etwa ein Spaziergang nach dem Essen, oder ein leckeres Dessert. Alternativ macht es Sinn, diese Situationen zumindest am Anfang zu meiden.

Der Stressraucher Der typische Stressraucher steht im Alltag meistens unter Dampf. Stress in Beziehungen, am Arbeitsplatz, in der Uni oder Eile sind für ihn klassische Momente, in denen er automatisch zur Zigarette greift. Meistens ohne es wirklich zu bemerken. Deshalb weiß er am Ende des Tages meist nicht, wie viele Kippen er tatsächlich verpafft hat. Doch selbst, wenn es ihm auffiele, wäre es dem Stressraucher nicht so wichtig. Die Kippe soll ihm Helfen, mit Stress, Druck und Ängsten besser umgehen zu können, die Gesundheit hat da das Nachsehen.

TIPP: Der Stressraucher braucht alternative Techniken, wenn er dem Rauchen den Kampf ansagen will. Entspannungs- und Atemtechniken etwa helfen in Druckmomenten runterzuregeln. Hilfreich kann es auch sein, sich mehr mit anderen auszutauschen, um den Stress besser loszuwerden.

Der Figurraucher Der Schlankheitsraucher versucht sein Gewicht zu halten, indem er mit der Zigarette das Hungergefühl unterdrückt. Er raucht, wenn er essen sollte. Dass sein Verhalten seiner Gesundheit schadet ist ihm zumeist klar, dennoch verändert er nichts daran, um nicht zuzulegen.

TIPP: Damit dem Figurraucher der Rauchausstieg gelingt, sollte er grundsätzlich etwas an seinem Leben ändern. Mehr Bewegung und ein umfassendes Ernährungsprogramm helfen, nach dem Rauchstopp nicht übermäßig zu zu nehmen, und auch gedanklich nicht mehr auf die Zigarette setzen zu müssen.

Der Gelegenheitsraucher Er hält sich meistens nicht für abhängig. Die meiste Zeit raucht er gar nicht, wenn dann eine Feierlichkeit oder ähnliches aufkommt greift er plötzlich zur Schachtel, in manchen Fällen auch extensiv. Ein Endgültiger Rauchstopp kommt für ihn meist nicht infrage, da er kein Suchtempfinden hat.

TIPP: Wer nur ab und zu mal eine qualmt, unterschätzt das hohe Suchtpotenzial des
Nikotins, das aus einem Gelegenheitsraucher in einem ungünstigen Moment schnell einen Suchtraucher machen kann.

Der Suchtraucher Dieser Rauchertyp spürt sehr schnell körperliche Anzeichen, wenn keine Zigarette griffbereit ist. Entzugssymptome wie Nervosität kommen dann schnell auf. Er hat überall Zigarettenreserven und kontrolliert auch vor Kinobesuchen, Ausflügen oder dem zubett gehen, ob er ausreichend versorgt ist. Oft sind sogar Erkrankungen kein Grund für ihn, mit dem Rauchen aufzuhören.

TIPP: Suchtraucher müssen sich besonders gut vorbereiten, wenn sie mit dem Qualmen aufhören wollen. Ein festes Datum, ärztliche Beratung, Akkupunktur und auch Raucher-Apps können hilfreiche Instrumente sein, um die Hürde zu überwinden, und in ein rauchfreies Leben durchzustarten.

Der 31. Mai ist Welt-Nichtrauchertag.

Jährlich sterben in Deutschland rund 140.000 Menschen an den Folgen des Rauchens."Lass Dich nicht anmachen! Weg mit der Tabakwerbung!" lautet deshalb das diesjährige Motto, mit dem die Weltgesundheitsorganisation WHO am Weltnichtrauchertag auf die Gefahren des Tabakkonsums aufmerksam macht.

Tabakqualm enthält nicht nur Nikotin und Teer, sondern rund 200 giftige Stoffe, rund die Hälfte davon ist krebserregend. Das macht nicht nur krank: Damit ist Tabakkonsum die häufigste vermeidbare Todesursache. Trotzdem fällt es vielen Rauchern schwer, von der Zigarette loszukommen - und besonders Jugendliche sind empfänglich für die Werbeversprechen der Tabakindustrie. Zum diesjährigen Welt-Nichtrauchertag engagiert sich die WHO deshalb vor allem gegen die Tabakwerbung. Sie will Süchtige zum Aufhören motivieren und Nichtraucher darin bestärken, nicht (wieder) damit anzufangen.

(csi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort