RP-Ratgeber Gesundheit Bluthochdruck — Stille Gefahr für die Gesundheit

Düsseldorf · Bluthochdruck ist ein stiller Killer: Er wird zu wenig beachtet und oft nicht richtig behandelt. Laut der Hochdruckliga leiden bis zu 35 Millionen Deutsche daran – und viele spüren den hohen Blutdruck nicht, weil sie sich trotzdem wohl fühlen.

Bluthochdruck ist ein stiller Killer: Er wird zu wenig beachtet und oft nicht richtig behandelt. Laut der Hochdruckliga leiden bis zu 35 Millionen Deutsche daran — und viele spüren den hohen Blutdruck nicht, weil sie sich trotzdem wohl fühlen.

Das ist riskant, denn die Folgen können Schlaganfall, Herzinfarkt, Nierenversagen oder der Verlust der Sehfähigkeit sein. Wie man den Blutdruck selbst richtig misst, ab wann er tatsächlich zu hoch ist und was man dagegen unternehmen kann, das erklären Experten beim aktuellen RP Ratgeber Gesundheit in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo).

Hilfreiche Tipps vom Hausarzt

Schon junge Menschen kommen mit einem hohen Blutdruck in die Hausarztpraxis von Ralph Eisenstein. Er rät seinen Patienten, die Check-Up-Untersuchungen ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre wahrzunehmen, damit die Symptome rechtzeitig erkannt werden. Dabei hilft beispielsweise eine Langzeitmessung, um festzustellen, in welchen Situationen sich die Werte um mehr als etwa 120/80 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) erhöhen. Dann gilt es erst einmal, die Ursache für diese Veränderungen festzustellen — zum Beispiel mithilfe von Herzultraschalluntersuchungen. Denn Bluthochdruck ist zwar in erster Linie eine eigenständige Erkrankung, die ererbt werden kann.

In manchen Fällen stellt er sich aber auch als Folge anderer Krankheiten wie etwa der gefährlichen Schlaf-Apnoe (nächtliche Atem-Aussetzer) heraus. "Als Hausarzt werde ich Tipps und Hinweise geben, wie man seinen Lebensstil am besten verändert, um den Blutdruck zu senken", sagt Eisenstein im Hinblick auf seinen Vortrag. Denn die Einnahme von Medikamenten kann Nebenwirkungen mit sich bringen und auch unerwünscht für einen zu niedrigen Blutdruck sorgen. Dagegen hilft es oft schon, ein paar Kilo abzunehmen, um zu besseren Werten zu kommen.

Richtig messen und behandeln

Wie die Blutdruckwerte auch zu Hause richtig und zuverlässig gemessen werden können, das demonstriert Ralph Eisenstein mit Unterstützung seiner medizinischen Fachangestellten Sara Öztürk. "Hohen Blutdruck richtig behandeln und gut leben" lautet dann der Titel des Kurzreferats von Privat-Dozent Mark Lankisch. Als Internist, Kardiologe und Diabetologe kennt er einerseits die Therapien mithilfe verschiedener Medikamentengruppen, die für eine bessere Wirkung auch kombiniert werden. Andererseits weiß er auch über neuere Behandlungen wie die Verödung von Nerven in den Nierenarterien Bescheid und sagt, für wen diese geeignet sind. Mediziner Lankisch wird ebenfalls erläutern, wie man mit schwer einstellbarem Blutdruck und lebensbedrohlichen Entgleisungen der Werte umgehen sollte. Im Anschluss an die Vorträge hat das Publikum die Möglichkeit, Fragen direkt an die Experten zu stellen.

(ham)
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