RP-Ratgeber-Gesundheit am 5. November Tinnitus - Wenn es im Ohr rauscht

Im Ohr erklingt ständig ein nervender Ton: Was sich gegen Tinnitus tun lässt, darum geht es beim Ratgeber Gesundheit in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein im Rheinischen Landestheater.

"Tinnire" — das heißt "klingen" auf Lateinisch, und daher kommt der Name für ein lästiges Leiden, das schon prominente Menschen wie den Komponisten Ludwig van Beethoven oder den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton quälte. Einer von 200 Menschen hat heute laut dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) ein so intensives Geräusch im Ohr, dass sein Leben stark beeinträchtigt ist. Warum hört man etwas, was andere nicht hören? Muss man sich damit abfinden, ohne dagegen etwas unternehmen zu können? Welche Strategien können wirken und mit welchen angeblich heilsamen Angeboten wollen Scharlatane vor allem eins: Geld verdienen?

Antworten auf diese Fragen halten die drei Experten des RP-Ratgebers "Wenn es im Ohr rauscht - Tinnitus" in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo) am Mittwoch, 5. November, parat. Dann geht es von 18 bis 20 Uhr im Rheinischen Landestheater darum, wie man hört und auf welche Weise ein Ohrgeräusch entstehen kann — sowie um die verschiedenen Möglichkeiten, es zu behandeln. Im Anschluss an die Referate der Mediziner haben die Gäste die Möglichkeit, ihre Fragen direkt an die Experten zu stellen.

"Ein Tinnitus ist kein Notfall und keine Krankheit, er ist ein Symptom", beruhigt Joachim Wichmann, Facharzt für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde aus Krefeld. Er wird in seinem Vortrag erläutern, wie sich ein akuter und ein chronischer Tinnitus unterscheiden und welche Möglichkeiten der Behandlung sich laut geltenden Leitlinien eröffnen. Warnhinweise gibt es im Hinblick auf dubiose Therapieangebote, etwa mithilfe von Schlangengift. "Leben mit dem Tinnitus — vom Feind zum Freund" hat der Düsseldorfer HNO-Arzt Hans-Michael Strahl seinen Vortrag überschrieben. Er erklärt, weshalb der Körper im Grunde stets Geräusche von sich gibt und auf welche Weise Patienten mit einem Ohrgeräusch schnell in einen Teufelskreis geraten können — indem sie sich Gedanken über ihren Tinnitus machen, sich ärgern oder ängstigen und dadurch das Symptom eher noch verstärken.

"Hier gilt es, einzugreifen und sich nicht damit hilflos abzufinden", so Strahl, der darstellen wird, inwiefern der Tinnitus eine Schnittstelle zwischen körperlicher Befindlichkeit (infolge von Bluthochdruck oder Schilddrüsenerkrankungen), psychisch-seelischen Aspekten und den privaten Lebensumständen ist. Alternative Behandlungsstrategien, die dabei helfen können, den Tinnitus als Chance zu sehen und die Situation positiv zu verändern, erläutert Martin Kusatz, Leiter der Tinnitus Therapie Zentren in Düsseldorf und Krefeld. Zu einem speziellen, von den Krankenkassen finanzierten Trainingsprogramm, das er vorstellt, gehören Entspannungstechniken für die Muskeln, die zwischendurch im Büro angewendet werden können, ebenso dazu wie verhaltenstherapeutische Ansätze, Atemübungen oder das Singen tiefer Töne.

Info: RP Ratgeber "Wenn es im Ohr rauscht - Tinnitus" in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein 5. November, 18 bis 20 Uhr, Rheinisches Landestheater, Oberstraße 95.

Die Veranstaltung wird moderiert von der Journalistin Natascha Plankermann. Der Eintritt ist frei.

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