Rätsel der Medizin Baby kam "schwanger" zur Welt

Hongkong · Ärzte in einem Krankenhaus in Hongkong haben eine unglaubliche Entdeckung gemacht: Ein gerade zur Welt gekommenes Mädchen war selbst schon "schwanger" – mit Zwillingen. Experten rätseln über die Ursache.

Schallen in der Schwangerschaft – gut oder schlecht?
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Foto: dpa, Reissland, Francis, Mason

Ärzte in einem Krankenhaus in Hongkong haben eine unglaubliche Entdeckung gemacht: Ein gerade zur Welt gekommenes Mädchen war selbst schon "schwanger" — mit Zwillingen. Experten rätseln über die Ursache.

Wie der britische "Mirror" berichtet, wurde Eltern und Mediziner im "Queen Elizabeth Hospital" in Hong Kong Zeugen eines äußerst seltenen, aber bekannten medizinischen Phänomens. Dabei entwickeln sich mehrere Föten im Mutterleib, bis eines oder mehrere von einem Fötus einverleibt werden. Das Phänomen nennt sich "foetus in foeto" und tritt laut Statistik nur einmal bei 500.000 Geburten auf.

Weltweit sollen erst weniger als 200 Fälle überhaupt dokumentiert worden sein. Warum es zu einer solchen Fehlentwicklung kommt, ist bislang völlig ungeklärt. Das "Hong Kong Medical Journal" hat den neuesten Fall jetzt veröffentlicht.

Schwangerschaftsbedingte Krankheiten
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Demnach hatten die beiden Föten im Körper des kleinen chinesischen Mädchens bereits Beine, Arme, Wirbelsäule, Brustkorb und innere Organe ausgebildet. Zudem waren sie bereits in Haut gehüllt. Beide hatten zudem eine Nabelschnur und wogen gerade einmal 14,2 und 9,3 Gramm. Herz und Hirn waren allerdings nicht ausgebildet.

Nach noch nicht einmal drei Wochen auf der Welt musste der Säugling daher operiert werden. Dabei wurden ihm die beiden Föten erfolgreich entfernt.

Laut dem Gynäkologen Dr. Yu Kai-man, einem ehemaligen Professor an der chinesischen Universität Hongkong, sei es nahezu unmöglich gewesen, das Phänomen durch pränatale Untersuchungen zu erkennen. "Dafür waren die Föten einfach zu klein", zitiert ihn der "Mirror".

Wie es zu der Anomalie kommt, ist bis heute völlig ungeklärt. Im dem vorliegenden Fall wird darüber spekuliert, dass die zahlreichen Abtreibungen der Mutter vor der Geburt ihres Kindes damit zusammenhängen könnten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO dagegen klassifiziert den Fall als eine Form von Krebs.

(sno)
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