Tipps der Jugendärzte Das hilft kleinen Schlafwandlern

München (RPO). Zu nachtschlafender Zeit hören die Eltern plötzlich den eigentlich schlafenden Nachwuchs im Kinderzimmer erzählen. Diese noch recht harmlose Ausprägung des Schlafwandelns kann durch nächtliche, unbewusste Spaziergänge mitunter gefährlich werden. Das können Eltern tun, um Schlafwandeln vorzubeugen.

Zehn Tipps: Der gesunde Schlaf
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Foto: Shutterstock/baranq

"Schlafforscher gehen heute davon aus, dass Schlafwandler eine erbliche Veranlagung dafür haben", erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Schlafwandeln, medizinisch auch als Somnabulismus bezeichnet, tritt bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen auf und ist an sich keine Krankheit.

Wenn Kinder aber schlafend umherlaufen, laufen sie Gefahr, sich dabei zu verletzen. Eltern solcher Kinder sollten darum versuchen, so empfiehlt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, eine sichere Schlafumgebung herzustellen und die Anzahl der nächtlichen und ungewollten Ausflüge durch gute Schlafbedingungen zu verringern.

Das hilft Schlafwandlern

"Damit sie sich dann tatsächlich im Schlaf aufsetzen, reden, bestimmte Bewegungen wiederholen oder sogar spazieren gehen, müssen noch auslösende Faktoren hinzukommen. Dazu zählen unregelmäßige Schlafenszeiten, Schlafmangel, Stress, Geräusche oder andere Störungen während der Nachtruhe", sagt Fegeler. Auch eine zu volle Harnblase kann den Schlaf beeinträchtigen. Wer also dafür sorgt, dass das Kind immer in etwa zur gleichen Zeit schlafen geht und auch lange genug schläft, der hat schon viel getan.

26 Prozent der Kinder Schlafwandeln, reden im Schlaf reden oder setzen sich im Schlaf auf. Meist verliert sich das Phänomen nach Auskunft der Jugendmediziner in der Pubertät. Nur noch 3 Prozent der Erwachsenen leiden unter dieser Art "Aufwachstörung".

So erkennt man Schlafwandeln

Ein typisches Zeichen von Schlafwandeln ist, wenn das Kind die Augen halb oder ganz geöffnet hat, aber seine Umgebung kaum zu registrieren scheint. Es ist während des Zustands schwer aufzuwecken und wirkt orientierungslos, wenn es dann schließlich wach ist. Am nächsten Tag fehlt meist jegliche Erinnerung an die nächtlichen Aktivitäten. Bemerken Eltern, dass ihr Kind im Schlaf umhergeht, sollten sie es sanft zum Bett zurückführen.

(BVKJ/wat)
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