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Neue Studie Die Ängste der jungen Mütter

Düsseldorf (RP). Junge Frauen verzweifeln laut einer Studie des Forschungsinstituts Rheingold am Ideal vom "entspannten Muttersein". Die finanzielle Belastung, die veränderte Partnerschaft und der Anspruch, zugleich erfolgreiche, attraktive Frau und liebende, perfekte Mutter zu sein, setzt sie unter Druck.

Die deutsche Angst vorm Kinderkriegen: Fakten
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Foto: ddp

Irgendwo auf dem Weg vom Schreibtisch zur Kita, zwischen Windeln wechseln und Kundengespräch ist ihre Gelassenheit auf der Strecke geblieben. "Ich habe das Gefühl, nichts hundertprozentig tun zu können", sagt die zweifache Mutter Sibylle von Coelln.

Was die Rechtsanwältin beschreibt, ist symptomatisch dafür, was junge Frauen, Schwangere und Mütter in Deutschland umtreibt: Sie fühlen sich verunsichert und von Gesellschaft und sich selbst unter Druck gesetzt, alles perfekt und trotzdem gelassen meistern zu müssen. Zu diesem Ergebnis ist das Kölner Forschungsinstitut Rheingold in einer Studie gekommen, die am Mittwoch vorgestellt wurde.

Viele Frauen (78 Prozent) wollen danach gelassen mit allem rund um Kind, Familie und Job umgehen, nur 44 Prozent aber gaben an, tatsächlich entspannt zu sein. "Die Frauen strengen sich so sehr an, gelassen zu sein, dass sie es nicht mehr sind", sagt Ines Imdahl, Studienleiterin. "Sie wünschen sich vor allem, dass es normal wird, dass berufstätige Frauen Kinder haben." Fast schon händeringend, haben die Forscher festgestellt, suchten diese Frauen daher Unterstützung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Der Druck zu Perfektion und Gelassenheit spiegelt sich in den Ängsten der Frauen wider. Obwohl die Frauen Kinder als Kostbarkeit empfinden (61 Prozent), haben sie Angst, sozial abzusteigen, obwohl sie gut ausgebildet sind. 58 Prozent sehen Kinder als Kostenfaktor, 48 Prozent verbinden mit dem Mutterwerden konkrete finanzielle Sorgen. Jede zweite Frau gesteht zudem ein, dass die Partnerschaft in den Hintergrund rücke. Viele Frauen sorgen sich daher, dass ihr Partner sie "nur noch" als Mutter und nicht mehr als Frau wahrnimmt.

Für die Studie "Kinderkriegen in Deutschland", die vom Babynahrungsmittelhersteller Milupa in Auftrag gegeben wurde, befragte Rheingold 1000 Frauen im Alter von 20 bis 40 Jahren - Mütter von Babys bis zwölf Monaten, Schwangere sowie Frauen mit und ohne Kinderwunsch. Mit 70 Frauen wurden darüber hinaus ausführliche tiefenpsychologische Interviews geführt.

(RP/dapd)
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