Aphrodisiaka aus der Küche Diese Lebensmittel kurbeln die Leidenschaft an

Düsseldorf · Frauenheld Giacomo Casanova glaubte fest daran, dass Austern seiner Männlichkeit gut tun würden. Ganz falsch lag er damit nicht. Aphrodisierende Lebensmittel sind zwar keine Wunderwaffe, steigern aber die Empfindsamkeit auf verschiedene Art. Wir verraten Ihnen, welche Zutaten aus der aphrodisiernden Küche Leidenschaften wecken.

Diese Lebensmittel kurbeln die Lust an
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Foto: Shutterstock/Dmitry Fisher

Frauenheld Giacomo Casanova glaubte fest daran, dass Austern seiner Männlichkeit gut tun würden. Ganz falsch lag er damit nicht. Aphrodisierende Lebensmittel sind zwar keine Wunderwaffe, steigern aber die Empfindsamkeit auf verschiedene Art. Wir verraten Ihnen, welche Zutaten aus der aphrodisiernden Küche Leidenschaften wecken.

Lustmachende Lebensmittel haben zu allen Zeiten die Neugier an experimenteller Zubereitung von Speisen geweckt. Die Devise hieß anfänglich jedoch "probieren geht über studieren", denn erst später kam die Wissenschaft mit aufwändigen Analysen tatsächlich hinter das Geheimnis, das elementar selbst in unscheinbaren Gemüsen wie Sellerie oder Petersilie steckt.

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Warum der Geilwurz in die Suppe kam

Da das krause Kraut schon im Mittelalter zur Potenzstärkung genutzt wurde, erhielten die Straßen, in denen sich die Bordelle befanden den Namen "Petersiliengassen" oder "Peterles Gässchen". In ihrem Kraut und auch der Petersilienwurzel stecken sechs Prozent eines ätherischen Öls, das erotisch anregend wirkt. Damit erhielt das im Boden steckende Ende des Krauts schon früh seine Zusatzbezeichnung "Geilwurz" und wurde fleißig in Liebestränke und —salben gemischt.

Ebenfalls eher als Suppengemüse bekannt ist der schrumpelige Sellerie, dem man mit Blick auf sein nicht gerade attraktives Äußeres so gar keine lustfördernde Eigenschaft zusprechen möchte. Aber weit gefehlt, denn in der Knolle steckt ein ätherisches Öl mit der Substanz Butylphthalid, die beruhigend und entspannend wirkt und damit beste Voraussetzungen für einen schönen Abend zu zweit mitbringt. Manches Frauenherz lässt er höher schlagen, weil er den Hormonbestandteil Androstenol enthält, der auch im Männerschweiß steckt und als Sexuallockstoff bekannt ist. Eine gute Verbindung mag darum der Sellerie in Kombination mit Avocados eingehen. Sie nämlich können durch ihre Inhaltsstoffe das Liebesmahl um das Glückshormon Serotonin bereichern.

Formen beflügeln Fantasien

Ähnlich wie Banane und Spargel mögen sie eines manchen Fantasien durch ihre Form beflügeln. Während einige Mittelchen schlicht aufgrund ihrer Form in den verheißungsvollen Ruf kamen, wie zum Beispiel der Spargel , die Banane oder die Avocado, die in ihrer tropischen Heimat übersetzt Hodensack genannt wird, lässt sich für andere Lustmacher inzwischen möglicherweise eine biochemische Erklärung finden. Wunder darf man von ihnen aber nicht erwarten. Denn den wahren Liebesrausch ist kein Obst oder Gemüse allein in der Lage zu verleihen, sind sich die Wissenschaftler einig. Vieles ist Kopfkino. Eine entspannte Atmosphäre bei Kerzenschein und leiser Musik sowie die erotische Ausstrahlung des anderen wecken alle fünf Sinne.

Scharfmacher aus der Küche

Scharfmacher wie Chili können da nur unterstützend wirken. Das Gewürz sorgt mit seiner heiß machenden Würze dafür, dass die Durchblutung der Schleimhäute und der Kreislauf angeregt werden. Wir fühlen uns wacher und sind nicht nur bereit für weitere Versuchungen, sondern auch empfindsamer auf der Haut und an den erogenen Zonen. Zart regen aromatische Verbindungen wie Erdbeeren und Schokolade den Stoffwechsel an und können der Kunst der Verführung die Krone verleihen. Auch, wenn wissenschaftlicher Sicht Aphrodisiaka keine Wundermittel sind und die Potenz nicht erhöhen können. Aber viele von ihnen steigern nachweislich ein wenig die Empfindsamkeit, entspannen die Gefäße, regen den Kreislauf und die Durchblutung an und fördern damit auch die Lust.

Einigermaßen abschreckend mag gegen alle aromatischen Küchenfreuden der Liebescocktail wirken, den der römische Dichter Ovid als "Kost zur Aufrechterhaltung des ehelichen Liebesfeuers" empfahl: Eine Mixtur aus Eiern, Zwiebeln, grünem Gemüse, Honig und Pinienkernen. Völlig übertrieben hingegen das, was Casanova sich bereits zum Frühstück mit 50 Austern einverleibte, um seinen Mann zu stehen. Die noble Meeresfrucht enthält Zink, das den Nachrichtenfluss zwischen den erotischen Zentren des Gehirns beschleunigen kann. Doch eint Ernährungswissenschaftler die Erkenntnis, dass sich zur Sättigung des hohen Eiweißgehalts auch nicht ganz so kostspielige Meerestiere eignen. Kurzum: Fisch hätte es auch getan.

Für den Genuss ist es nicht nötig, dick aufzutragen. Adam, der seiner Eva unschuldig den süßen Apfel reichte mag glänzendes Vorbild dafür sein, dass Essen auch in einfacher Art verführerisch sein kann und so einer zarten Romanze Flügel verleihen kann.

(wat)
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