Fotografin Polly Penrose zeigt Eine Autobiografie in Aktbildern

Düsseldorf · Polly Penrose wollte wissen, wie sich ihr Körper in Zeit und Raum verändert. Also tat sie was Fotografen eben tun, sie nahm ihre Kamera und schoss Aktbilder. Unter der Treppe, auf einer Kommode, schwanger. Und immer ohne Gesicht. Sie nennt es ihre "visuelle Autobiografie".

Die visuelle Autobiografie der Polly Penrose
15 Bilder

Die visuelle Autobiografie der Polly Penrose

15 Bilder

Sieben Jahre lang hat Polly Penrose Fotos von sich selbst gemacht. Selbstporträts von ihrem Körper. Sie plant die Bilder nicht, taucht einfach mit der Kamera an einem Ort auf, und reagiert dann auf das was im Raum zu sehen und zu finden ist.

Nackt schnürt sie sich um Stühle, klemmt sich an Kommoden, wickelt sich in Stoffe. Und drückt dabei immer auch aus, wie es ihr selbst in diesem Augenblick emotional geht. So wie andere es auf der Seite eines Tagebuches tun würden. Und so wird für Penrose aus einer eigentlich leeren, emotionslosen Einstellung ein eben doch von Gefühlen erfülltes Bild, in dem sie ihren Körper wie ein Bildhauer in den Raum hämmert. Ungeschönt, unpersönlich, ungewöhnlich.

Jedes Bild von Polly Penrose lädt den Betrachter dazu ein, wie vor einem Gemälde zu verweilen und die von ihr geschaffenen Winkel, Lücken und Körperlinien zu erforschen wie Pinselstriche.

Sie selbst kommt am Ende mit blauen Flecken aus jeder Einstellung. Alle Fotos werden mit Selbstauslöser geschossen, sodass die Fotografin unzählige Male sehr schnell zwischen ihrer Pose und dem Blick durch die Kamera wechseln muss.

Abhalten können sie diese Strapazen nicht. Das Material aus den sieben Jahren ist für Penrose erst der Anfang. Sie wolle, so sagt sie selbst, ihren Körper in Raum und Zeit so lange porträtieren bis sie sich nicht mehr bewegen könne.

(ham )
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