Beklemmendes Forschungsergebnis Reißverschluss — größte Gefahr für den Penis

Düsseldorf · Ein Reißverschluss ist als praktischer Schnellverschluss an Kleidungsstücken sehr geschätzt. Mehr Männer als man gemeinhin annehmen würde, müssen wegen des schnellen Zippers einen ungewöhnlichen Leidensweg beschreiten: Gar nicht selten verklemmt sich die Vorhaut beim Hochziehen des fixen Verschlusses in Haken und Ösen.

Rund 18.000 Männer suchten zwischen 2002 und 2010 in der Not Hilfe in amerikanischen Notaufnahmen, weil ihnen der praktische Hosenverschluss zum Verhängnis geworden ist und mussten anschließend im Krankenhaus behandelt werden. Mit im schlimmsten Fall endgültigem Resultat: Ist die Vorhaut sehr ungünstig im Zipper eingeklemmt, bleibt nur die Beschneidung als Lösung.

Meist ist es der Penis, der zwischen den kleinen Häkchen verletzt und im schlimmsten Falle festgesetzt wird. Nur in einem Prozent der Fälle ist der Hodensack betroffen. Damit nimmt der Reißverschluss Platz eins in der Ursachenstatistik der Penisverletzungen ein. 30 Prozent aller Penisläsionen bei Erwachsenen gehen auf ein Malheur beim Zippverschluss zurück. 17 Prozent sind es bei den Knaben.

Zweitausend Männer verletzen sich nach Schätzung der Wissenschaftler jährlich auf solche Weise an der Vorhaut. Die Forscher gehen jedoch davon aus, dass diese Zahl noch höher liegen könnte, da in dieser Untersuchung nur die Patienten erfasst wurden, die sich in der Notaufnahme meldeten.

Damit legen die amerikanischen Wissenschaftler um Hermann Bagga von der University of California erstmals Zahlen für diesen behandlungsbedürftigen urologischen Vorfall auf den Tisch. Die Daten hierfür sammelten sie im National Electronic Injury Surveillance System, in dem Datensätze aus rund hundert repräsentativen Krankenhäusern und die Behandlung in deren Notaufnahmen sammelt. Belegen konnten sie dadurch, dass Penisverletzungen durch Reißverschlüsse nicht nur bei Kindern, sondern vor allem auch bei jungen Erwachsenen häufig vorkommen.

In mehr als die Hälfte der dokumentierten Fälle traf das Reißverschluss-Versehen Jugendliche unter 18 Jahren. Die meisten Penisverletzungen in dieser Altersgruppe gehen allerdings auf herunterfallende Toilettendeckel zurück. Neben den Penisquetschungen rangieren eingeklemmte Vorhäute auf Platz zwei der Ursachenstatistik.

Das Auslesen der Datensätze gab keinen Aufschluss darüber, ob die Betroffenen zum Zeitpunkt der Verletzungen Unterhosen trugen. Auch im Dunkeln bleibt die Frage danach, wie es genau zu den Penisverletzungen kam.

(wat)
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