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Studie Therapie hemmt HIV dauerhaft

Washington · Einige HIV-infizierte Menschen haben auch Jahre nach dem Ende einer Therapie das Virus im Griff. Obwohl sie keine Medikamente nehmen, wird das Virus bei ihnen nicht mehr aktiv.

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Foto: Michael Stich Stiftung

Forscher veröffentlichten am Donnerstag im US-Fachmagazin "PLoS Pathogens" neue Erkenntnisse über 14 HIV-Positive in Frankreich, die seit Jahren von Wissenschaftlern begleitet werden. Die Studie erschien wenige Wochen, nachdem US-Mediziner erklärt hatten, erstmals ein bei der Geburt mit dem HI-Virus infiziertes Baby praktisch geheilt zu haben.

Medikamente hemmen Virus

Einige der 14 Patienten aus der Studie, die im Zeitraum von zehn Wochen nach der Infektion mit einer antiretroviralen Therapie begannen, hatten auch siebeneinhalb Jahre nach Ende der Medikamenteneinnahme das Virus unter Kontrolle. Sie hatten zuvor rund drei Jahre lang die Medikamente genommen, die eine Vermehrung des Virus hemmen. Das HI-Virus war zwar nicht vollkommen verschwunden; die Anzahl der Viren war aber so gering, dass der Körper sie im Griff hatte.

Bei den meisten HIV-Infizierten vermehrt sich das Virus bei Abbruch der antiretroviralen Therapie schnell wieder, was letztlich zum Ausbruch der Immunschwächekrankheit Aids führt. Es gibt auch Menschen mit einer sogenannten natürlichen Immunität, die das Virus ohne jede medizinische Hilfe abwehren können. Dies ist aber sehr selten und bei weniger als einem Prozent der Menschen der Fall.

Natürliche Immunität

Bei den 14 HIV-Positiven in Frankreich handelt es sich nach Angaben der Forscher nicht um Menschen mit einer solchen natürlichen Immunität: Sie haben demnach ein anderes genetisches Profil und eine andere Immunreaktion als die, die bei Menschen mit natürlicher Immunität festgestellt wurde. Warum die HIV-Positiven das Virus auch nach Ende der Einnahme der Medikamente im Griff hatten, ist bislang noch unklar. Die Erkenntnisse zeigen aber nach Einschätzung der Forscher, was eine kurz nach einer Infektion einsetzende antiretrovirale Therapie bewirken kann. Wissenschaftler hoffen zudem auf Erkenntnisse für die Entwicklung neuer Medikamente oder gar eines Impfstoffes.

Anfang März hatten US-Mediziner weltweit für Aufsehen gesorgt, als sie praktisch die Heilung eines bei der Geburt mit dem HI-Virus infizierten Babys bekanntgegeben hatten. Die mit HIV infizierte Mutter hatte den Erreger bei der Geburt auf ihre Tochter übertragen. Weniger als 30 Stunden nach der Geburt hatten die Ärzte den Säugling mit einer antiretroviralen Therapie behandelt. Die Menge der Viren reduzierte sich, bis sich diese nach 29 Tagen nicht mehr messen ließen. Die Menge der Viren ist nach Angaben der Ärzte derart gering, dass das Immunsystem des Kindes sie künftig ohne weitere Behandlung kontrollieren kann.

(AFP/anch/das)
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