Schrebergarten Der Trend zum Kleingarten ist unübersehbar

Düsseldorf · Weg von der Spießigkeit der Schrebergartenkultur – hin zum ökologischen und interkulturellen Gärtnern.

Schrebergarten: Der Trend zum Kleingarten ist unübersehbar
Foto: NGZ-Online

Weg von der Spießigkeit der Schrebergartenkultur — hin zum ökologischen und interkulturellen Gärtnern.

Kleingärten sind in. Wer sich kein Haus mit Garten leisten kann, pachtet einen Schrebergarten. Natur- und Umweltschutz spielen im Kleingarten eine immer größere Rolle.

Einen Schrebergarten pachten — wie spießig ist das denn? Viele Außenstehende verbinden mit der Kleingartenkultur mehr oder weniger putzige Gartenzwerge, die aus den Beeten hervorgucken. Kritiker machen sich über die Vereinsmeierei der Kleingärtner lustig. Die Nutzer der Pachtgärten sollen meist Rentner sein, die sich nach dem Erwerbsleben eine sinnvolle Beschäftigung suchen. Man stellt sich überkorrekte Hobbygärtner vor, die die Rasenkante mit der Schere stutzen, die jegliches Wildkraut als Makel bewerten, das sofort ausgerottet werden muss. Zugegeben, man findet noch Gartenzwerge in einzelnen Schrebergärten. Auch Rentner und Pensionäre gehen in der Gartenarbeit auf. Warum auch nicht? Ebenso sind pedantische Schrebergartenpächter nicht ausgestorben. Aber die stören doch wohl nicht wirklich.

In der Schrebergartenkultur hat sich viel verändert

Was fasziniert, ist die Tatsache, dass die Zahl der jungen Familien, die einem Kleingartenverein beitreten, kontinuierlich anwächst. Immer mehr Berufstätige finden es sinnvoll, auf ein eigenes Haus mit Garten zu verzichten und stattdessen einen Schrebergarten zu pachten. Hier finden sie den körperlichen und seelischen Ausgleich nach einem anstrengenden Arbeitstag. Die Kinder lernen spielerisch den Umgang mit der Natur, sie legen begeistert ihr eigenes Beet an. Wundervoll schmeckt das selbst angebaute Obst und Gemüse. Wichtig sind auch die sozialen Kontakte unter den Vereinsmitgliedern. Bemerkenswert ist die Zunahme der Mitglieder mit Migrationshintergrund. Diese sind hervorragend in das Kleingärtnerleben integriert. Sehr wichtig sind die gemeinsamen Grillabende und Feste, die zu neuen Freundschaften führen können. Was ist hier noch spießig?

Biologischer Anbau — beinahe eine Selbstverständlichkeit im Kleingarten

Die Satzungen der Kleingärtnervereine schreiben immer häufiger eine naturnahe Bewirtschaftung der Parzellen vor. Chemische Schädlings-Bekämpfungsmittel und Kunstdünger sind für den biologischen Anbau ein Fremdwort. Bewässert wird im Schrebergarten mit weichem Regenwasser aus der Tonne. Selbstverständlich verwendet der ökologisch orientierte Kleingärtner den Kompost aus seinen eigenen Gartenabfällen. Der Erfolg kann sich sehen, beziehungsweise schmecken lassen: Wie köstlich mundet das selbst angebaute Obst und Gemüse, und wie gesund ist es ohne Chemie.

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