Gartenpflege Gartenarbeit: Rasenmähen im Winter?

Weil es so warm ist, haben einige Pflanzen ihren Winterschlaf verschoben und der Rasen wächst. Da muss auch der Hobbygärtner auf seine Winterpause verzichten.

 Bei milden Temperaturen wächst der Rasen auch im Winter.

Bei milden Temperaturen wächst der Rasen auch im Winter.

Foto: ingridat/Shutterstock.com

<p>Weil es so warm ist, haben einige Pflanzen ihren Winterschlaf verschoben und der Rasen wächst. Da muss auch der Hobbygärtner auf seine Winterpause verzichten.

Weil es so warm ist, haben einige Pflanzen ihren Winterschlaf verschoben und der Rasen wächst. Da muss auch der Hobbygärtner auf seine Winterpause verzichten.

Von bitterer Kälte und Schneetreiben ist in Deutschland derzeit nichts zu spüren. Einige Pflanzen treiben wieder aus und auch der Rasen wächst. Da kann es sogar vorkommen, dass der Hobbygärtner zum Rasenmäher greifen muss. Denn schneiden dürfe man die Halme, solange es warm ist und sie wachsen, erläutert Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin. Allerdings nicht zu kurz.

Wichtig sei es, immer mal wieder zu schauen, ob noch einzelne Blätter von den Bäumen auf den Rasen gefallen sind. Diese müssten entfernt werden, betont VanGroeningen. Bleibt das Laub liegen, fault es bei warmenTemperaturen. Schließt dann der Schnee das sich zersetzende Laub auf der Rasenfläche ein, kann es die Gräser schädigen, und es entsteht der sogenannte Schneepilz. Dann sind diese Stellen nicht mehr zu retten und müssen im Frühjahr neu gesät werden.

Winterschutz auf Pflanzen entfernen

Haben Pflanzen einen Winterschutz, sollte dieser entfernt oder die Hülle zumindest geöffnet werden, denn den Pflanzen wird es darunter zu warm. "Wir laufen gerade draußen ja auch nicht im dicken Pelzmantel herum oder lassen ihn wenigstens offen", sagt Robert Markley, Geschäftsführer des Verbandes der Gartenbaumschulen.

Sind die Pflanzen zu dick eingepackt, kann auch das zur Bildung von Schimmel führen, wenn es feucht und warm ist. "Außerdem sind jetzt bestimmte Pflanzen schon in einem Voraustrieb-Stadium", erläutert Markley. Angeregt von der frühlingshaften Wärme können sie schnell richtig anfangen zu wachsen, vor allem, wenn sie zusätzlich noch unter mollig-warmem Reisig oder Vlies sind. "Es kommt darunter quasi zu einem Treibhauseffekt." Das frische, noch weiche und empfindliche Grün erfriert aber bei kalten Temperaturen und die ganze Pflanze nimmt im schlimmsten Fall Schaden.

Ob unter einer Hülle oder ungeschützt, bilden zum Beispiel Rosen mitten im Winter frische Triebe, kann man erst mal nichts machen. Die Stellen müssten aber dann gut eingepackt werden, wenn es frostig wird. Auf keinen Fall sollten Gärtner die frischen Triebe entfernen, erläutert Markley. "Sie werden erst zurückgeschnitten, wenn die Forsythien blühen" also im Zuge des ganz normalen Rosenschnitts im Frühling. Frische Schnittwunden im Winter könnten die Pflanzen gefährden.

Warmer Winter: Gießen nicht vergessen

Um bereits austreibende Frühjahrsblüher wie Krokusse man sich zunächst nicht kümmern, sagt Markley. Wird es aber frostig-kalt, sollte in diesem Winter ausnahmsweise eine Schicht organisches Material wie Mulch oder Reisig über die Triebe kommen. Sonst erfrieren die Pflanzen. Wer Blumenzwiebeln in Töpfe gesetzt hat, sollte diese aus der Sonne nehmen und in den Schatten stellen dann verschlafen sie den winterlichen Frühling einfach.

An warmen Tagen in der kalten Jahreszeit dürfen Hobbygärtner das Gießen nicht vergessen, denn im Winter erfrieren viele Gehölze meist nicht, sie verdursten. Scheint die Sonne, verdunsten Immergrüne wie Buchsbaum oder Spindelstrauch Wasser, werden durstig und ziehen neues Wasser aus dem Boden. Ist dieser Boden gefroren, bleibt ihnen das aber verwehrt, erläutert der Bund deutscher Baumschulen. Kündigt sich in der nächsten Zeit doch noch der Wintereinbruch an, sollten Hobbygärtner zur Gießkanne greifen und den Pflanzen etwas Wasser geben, bevor der Boden um ihre Wurzeln herum gefriert.

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