Gefräßige Gäste Tipps bei Schneckenbefall

Es gibt zahlreiche Methoden, um Schnecken von Salat und Blumenbeeten fernzuhalten – von der Bierfalle bis zum Zaun. Doch einige Arten sind erstaunlich zäh.

 Die Spanische Wegschnecke istrobuster und gefräßiger als dieeinheimischen Arten.

Die Spanische Wegschnecke istrobuster und gefräßiger als dieeinheimischen Arten.

Foto: Patrick Pleul

Es gibt zahlreiche Methoden, um Schnecken von Salat und Blumenbeeten fernzuhalten — von der Bierfalle bis zum Zaun. Doch einige Arten sind erstaunlich zäh.

Schnecken zählen zu den unangenehmen Gartenbewohnern. Sie machen sich über zartes Gemüse her, durchlöchern Hostablätter und hinterlassen nichts als Schleimspuren, wo prachtvolle Dahlien oder Chrysanthemen blühen sollten. Gartenbesitzer sind selten gut auf sie zu sprechen und versuchen oft vergebens, sie aus dem Garten fernzuhalten.

Einwanderer

Die kleine Ackerschnecke und die Spanische Wegschnecke bereiten die größten Probleme. Letztere legt bis zu 400 Eier pro Jahr. Sie kam in den 1950er Jahren mit einer Salat- Sendung aus dem Mittelmeerraum und hat die heimische Rote Wegschnecke inzwischen verdrängt. Robuster und gefräßiger, lässt sich die Spanierin schwerer bekämpfen als die ursprüngliche Art. Fast immer überleben einige Exemplare noch so drastische Vernichtungsfeldzüge.

Schneckenzäune können die ungebetenen Gäste von Erdbeeren und Salat fern halten. Als 20 bis 25 Zentimeter hohe Bauwerke umschließen sie den Schutzbereich. Die Zäune haben an der oberen Kante einen abweisenden Falz, über den die Schnecken nicht hinwegkriechen. Es gibt auch eine Zaunvariante, die die Schnecken mit schwachem Strom abschreckt.

Die Zaunelemente aus Metall, Kunststoff oder Holz werden rund um den Schutzbereich gesteckt und nahtlos miteinander verbunden. Schneckenzäune können an der Grundstücksgrenze sinnvoll sein, um laufende Zuwanderung zu unterbinden.

Eine Alternative zum Zaun ist die Abwehr-Paste auf Paraffinbasis. In etwa fünf Zentimeter Breite rund um den gefährdeten Bereich gestrichen, entwickelt sie bei Berührung einen so unangenehmen Geschmack, dass die Schnecke die Sperre nicht überwindet. Für das Bestreichen eignen sich alle glatten Untergründe wie Beet-Einfassungen, Mauersockel oder Pflanzgefäße. Bierfallen sind ein beliebtes Bekämpfungsmittel. Sie einzusetzen ist aber nur innerhalb eines Schneckenzauns sinnvoll, sonst ziehen sie mehr Schnecken an als sie vernichten. Über den Erfolg der Falle entscheidet die Frische des Bieres. Nur der Alkohol im Bier lässt die Schnecken sterben. Alkoholfreies Bier wirkt daher genauso wenig, wie schales

Bier, aus dem der Alkohol verdunstet ist. Umstritten ist der Einsatz von Schneckenkorn. Gängige Produkte vernichten die Weichtiere durch Metaldehyd. Die Tiere schleimen stark und verenden meist deutlich sichtbar an der Erdoberfläche oder auf Wege- und Platzflächen. Biologisch gärtnernde Menschen lehnen Schneckenkorn oft ab, da es auch für Igel tödlich sein kann. Bei Schneckenkorn auf Eisenphosphat- Basis kommt der Wirkstoff natürlich im Boden vor, wenn auch nicht in so hoher Konzentration. Schnecken mögen ihn und überfressen sich förmlich daran.

Sie ziehen sich dann in den Boden zurück und gehen ein. Schnecken sind Feinschmecker. Sie bevorzugen Gärten, in denen junges Gemüse wächst und wandern dorthin. Es gibt aber auch genügend Pflanzen, die sie nicht mögen. Reizvoll bleibt der Garten trotzdem, wenn Staudenphlox, Schaublatt (Rodgersia) und Veronica einziehen, statt Rittersporn und Eisenhut.

Nützlinge wie Vögel, Igel und Laufkäfer reduzieren die Anzahl der kleinen Ackerschnecken zuverlässig. Die Spanische Wegschnecke ist ihnen allerdings ausgewachsen zu groß und schmeckt ihnen nicht.

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