Schwein, Fisch, Schokomousse? Der passende Wein zu jedem Gericht

Düsseldorf · Wer nach dem Motto "Bloß nichts falsch machen" einen blassen Wein zum Essen auswählt, bringt sich um ein wunderbares Geschmackserlebnis. Suchen Sie nach Kontrasten. So können Sie einem guten Essen durch den Wein noch einen besonderen Kick geben.

 Rot, weiß oder rosé? Den richtigen Wein zu jedem Gericht zu finden, ist eine Kunst. Wir geben Ihnen Tipps.

Rot, weiß oder rosé? Den richtigen Wein zu jedem Gericht zu finden, ist eine Kunst. Wir geben Ihnen Tipps.

Foto: Shutterstock.com/ Mariyana M

Experten wissen: Ein perfektes Menü will gut geplant sein: Achten Sie bei der Auswahl von Speisen und Wein auf einen Spannungsbogen. Bewährt ist beispielsweise die Abfolge von leicht zu schwer. Ihrer Kreativität sind aber keine Grenzen gesetzt. Nur eines sollten Sie vermeiden: einen deutlichen Qualitätsabfall bei den Weinen.

Spritziges zur Vorspeise

Mit Salaten und vegetarischen (Vor-)Speisen harmonieren spritzige Weine wie der Riesling, der spanische Alvarinho oder der portugiesische Vinho Verde vorzüglich. Zu Seefisch und Meeresfrüchten passt besonders gut ein Wein, der selbst aus der Nähe der See kommt, beispielsweise ein Muscadet von der französischen Atlantikküste. Mit Antipasti harmoniert der leicht erdig schmeckende und nach Waldbeeren, Tabak und Kirsche duftende Sangiovese besonders gut.

Aromen wie Schärfe, Säure und Bitterkeit sollte ein Wein nicht noch verstärken. Daher gilt: Kein saurer Wein zu Vinaigrette, kein bitterer, gerbstoffreicher Tropfen zu Chicorée oder Artischocke. Hier empfiehlt sich eher ein lila Rosé-Wein.

Hauptspeise — was darf's denn sein?

Zu Braten, Lamm- und Rindgerichten sowie zu Aufläufen ist besonders der Cabernet Sauvignon mit seinem beerig anmutenden Aroma zu empfehlen. Folgen auf Antipasti Pizza oder Pastagerichte, können Sie auch beim zweiten Gang dem Sangiovese treu bleiben.

Kommt helles Geflügelfleisch auf den Tisch, darf es ruhig ein gehaltvollerer Weißwein wie der Grauburgunder oder Chardonnay sein. In Betracht kommt auch ein besonders aromatischer Gewürztraminer. Bei dunklem Geflügel wie Ente oder Gans ist ein dunkelroter Wein wie der Fitou oder der fruchtige Beaujolais die richtige Wahl.

Rosiges Lammfleisch hat meist einen etwas tranigen Geschmack. Den können Fruchtaromen neutralisieren, beispielsweise vom Sauvignon Blanc oder Grauen Burgunder. Die Aromen von gegrilltem Lamm kommen mit einem Shiraz oder Rioja besonders gut zur Geltung.

Der Dornfelder lässt sich mit seinem würzigen und dezent fruchtigen Geschmack besonders gut zu Wild und kräftigen Wurstsorten trinken, ebenso wie der venetische Valpolicella und der kräftige österreichische Zweigelt. Zum herben Wildschwein passt ein Chianti Classico oder Merlot und zum Hirsch ein südfranzösischer Syrah. Einfach ist die Weinauswahl bei Schweinefleisch. Das harmoniert mit fast jedem Wein. Bei fettigem Speck ist ein Cabernet Sauvignon besonders empfehlenswert. Ist das Fleisch weniger fettig, passt ein Pinot Grigio.

Je massiger die Speise, desto säurebetonter sollte der Wein sein. Das gilt nicht nur für Fleisch, sondern auch für Fisch. Ein fetter Karpfen braucht einen Grünen Silvaner, Chardonnay oder Sauvignon Blanc. Zur schlankeren Forelle passt ein milder Weißburgunder.

Bei den Gemüsen stellt das Blattgemüse wie Spinat oder Mangold einen besonders schwierigen Kandidaten dar — genau wie Kohl, Paprika und Brokkoli. Sie alle haben eine bittere Note und vertragen sich daher auf keinen Fall mit säurebetonten Weinen. Auch hier empfiehlt sich wieder ein lila Rosé-Wein. Der harmoniert auch wunderbar mit Hülsenfrüchten. Tipp: Kommen mehrere Speisen auf den Teller, gibt die Kräftigste bei der Weinauswahl den Ton an.

Etwas Süßes zum Dessert?

Beim Dessert darf der Wein ruhig süß sein — muss er aber nicht. Zuckriges wie Crème brûlée, Schokomousse oder Panna Cotta kommen mit Grauburgunder oder Riesling geschmacklich am besten zur Geltung. Fruchtige Desserts schmecken in Kombination mit einem Saint Laurent besonders gut.

Vergessen Sie, dass Rotwein und Käse angeblich ein untrennbares Traumpaar sein sollen. Zwar passt ein fettarmer Käse gut zu einem Schwarzriesling oder Trollinger. Ein reifer Käse harmoniert dagegen besser mit einem Grauburgunder. Und mit einem kräftigen Käse geht ein Dornfelder oder Saint Laurent die perfekte Verbindung ein.

Übrigens: Wer meint, nur besonders edle Weine zum Essen trinken zu müssen, wird feststellen, dass deren Kombinationsmöglichkeiten begrenzt sind. So sollten Sie alte, gereifte Rotweine wie die spanischen Gran Reservas oder toskanischen Barolos und Barbarescos am besten ohne Speisen genießen. Denn oft überlagern gut gewürzte Gerichte den vollmundigen Geschmack dieser Weine.

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