Herbstliches Traumduo — Federweißer mit Zwiebelkuchen

Wenn sich die Blätter färben und der Herbst vor der Tür steht, beginnt in den Weingebieten die Zeit des Federweißer. Der neue Wein schmeckt am besten ganz frisch beim Winzer im lauschigen Garten – ist aber auch überall in den Supermarktregalen zu finden.

Herbstliches Traumduo — Federweißer mit Zwiebelkuchen
Foto: Ekaterina Rainbow/ shutterstock.com

Wenn sich die Blätter färben und der Herbst vor der Tür steht, beginnt in den Weingebieten die Zeit des Federweißer. Der neue Wein schmeckt am besten ganz frisch beim Winzer im lauschigen Garten — ist aber auch überall in den Supermarktregalen zu finden.

Neuer Wein mit leichtem Alkoholgehalt

Der Federweißer ist alle Jahre wieder das erste und sehr beliebte Produkt der Weinlese. Im Frühherbst beginnt die kurze Zeit des auch Bitzler genannten, neuen Weins. Die Saison reicht je nach Anbaugebiet von Anfang September bis Ende Oktober — denn der Federweißer ist nur ein Übergangsprodukt. Grundsätzlich werden alle Zwischenstufen vom Traubenmost bis zum fast fertig gegorenen Jungwein als Federweißer bezeichnet. Das süffig-fruchtige Getränk ist jedoch noch kein fertiger Wein, sondern ein immer weiter gärender Rebsaft und schmeckt daher am besten direkt beim Winzer. Denn der Experte serviert den Federweißen bereits mit einem optimalen Zucker-Alkohol-Verhältnis. Seinen Namen hat der erfrischende, alkoholhaltige Traubensaft übrigens von seinen federartigen Schwebstoffen, den Hefeteilchen, die für die milchige Trübung sorgen. In Deutschland werden zumeist weiße Rebsäfte aus Bacchus oder Ortega-Trauben ausgeschenkt, in einigen Regionen steht vereinzelt auch ein Federroter auf der Karte. Wegen seines prickelnden Geschmacks heißt der Federweißer in Süddeutschland auch Sauser, in Rheinhessen wird er Rauscher genannt. In Österreich bezeichnet man alle Farbvarianten des neuen Weins als Sturm.

Vorsichtig lagern

Auch abseits der Weingebiete ist der Federweißer im Spätsommer beliebt. Da der frische Most jedoch weiter gärt, kann er im Alkoholgehalt und in der Süße stark variieren. Grundsätzlich wird er ab etwa vier Prozent Alkoholgehalt verkauft und nur mit einem luftdurchlässiger Deckel versehen, durch den die entstehende Kohlensäure entweichen kann. Bei der Fahrt nach Hause ist also Vorsicht geboten, denn die Flaschen dürften nur aufrecht transportiert werden. Direkt nach dem Einkauf sollte man den Rebsaft einmal probieren. Schmeckt er bereits harmonisch süß, ist er trinkfertig. Wem der neue Wein jedoch noch zu viel Süße mitbringt, der sollte ihn warm lagern, damit der Traubenzucker weiterhin in Alkohol verwandelt und der neue Wein trockener wird. Am besten probiert man den Federweißer ab jetzt einmal pro Tag und stellt ihn beim perfekten Geschmack in den Kühlschrank, um den Gärprozess zu stoppen. Jetzt ist er etwa eineinhalb Wochen haltbar. Ist der Federweißer von Beginn an zu trocken oder hat man den besten Moment verpasst, kann der Most mit etwas Traubensaft wieder gesüßt werden.

Der Klassiker: Federweißer mit Zwiebelkuchen

Der vollmundige, neue Wein passt am besten zu herzhaften Gerichten wie Zwiebelkuchen, gerösteten Kastanien oder einem würzigen Flammkuchen. Egal ob Käse-Lauch-Variante oder klassisch mit Speck und Zwiebeln — an schönen Spätsommerabenden ist das Duo aus dem herbstlichen Gericht und dem frischen, leicht gegorenen Traubenmost das perfekte Menü. Wer nicht im Weingebiet wohnt, serviert zum gekauften Federweißer selbst gemachten Zwiebelkuchen. Dazu wird ein Blechkuchen aus Hefeteig hergestellt, für den Belag braucht man Zwiebeln, Saure Sahne, Mehl, Pfeffer und Salz und nach Wunsch auch Speck.

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