Adventszeit Zur Sache, Plätzchen

Die Skandinavier mögenes in der Adventszeit gemütlich - und süß. Eine Dänin und eine Schwedin geben Tipps zum nordischen Backen.

 Adventszeit ist Plätzchenzeit (Symbolbild).

Adventszeit ist Plätzchenzeit (Symbolbild).

Foto: dpa, tna gab

Für Carmela Mellström ist Weihnachten die wichtigste Zeit im Jahr. "Für uns Schweden ist es sicher das wichtigste Fest - vor Mittsommer und das Luciafest", sagt die Deutsch-Schwedin. Lucia wird am 13. Dezember gefeiert, und für dieses Fest gibt es sogar ein besonderes Gebäck: die Luciakatzen oder Lussekatter.

"Sie sind typisch schwedisch: Wir haben keine Angst vor Hefeteig und arbeiten mit vielen Gewürzen wie Zimt, Kardamom oder Safran", betont die Unternehmensberaterin, die sich vor vier Jahren mit ihrem Café-Bistro "Kanelbullen", dem schwedischen Wort für Zimtwecken, in Düsseldorf selbstständig gemacht hat. Die Luciakatzen, gewunden wie eingerolltes S, sind zum Beispiel ein Safran-Hefegebäck. Im Pfefferkuchen (Pepparkoker) finden sich neben Zimt und Kardamom auch Ingwer und Nelken. Die dünnen, knusprigen Plätzchen werden gerne kunstvoll mit Zuckerguss verziert. "Wir Schweden backen viel, wir singen viel - besonders in der dunklen Wehnachtszeit machen wir es uns zu Hause und mit der Familie kuschelig."

Die Dänen, so sagt man, sind die Meister der Gemütlichkeit. Sie steht für ein Lebensgefühl, das die Nordlichter zu einem glücklichen Volk macht, angeblich zum glücklichsten der Welt. Wichtigste Zutaten für das "Hygge"-Lebensgefühl sind Kerzen und Süßes. Typisch dänisches Adventsgebäck zu backen, ist allerdings etwas kompliziert, mit ein paar Ausstecherformen kommt nicht weit. Denn sowohl für das Schmalzgebäck "Klejner" als auch für die "Æbleskiver" braucht es besonderes Werkzeug. "Für die Klejner gibt es ein spezielles Schneidegerät, das man allerdings auch durch einen Pizzaroller gut ersetzen kann", sagt die Dänin Kirsten Olsen-Buchkremer, die seit 1994 in Deutschland lebt. Das Fettgebackene wird in der Adventszeit öfter zubereitet. "Sie müssen immer frisch sein", betont die Dänin. Für die Æbleskiver gibt es eine spezielle Pfanne´mit Mulden, in der die Krapfen einem Poffertje ähnlich gebacken werden.

Eine Tradition, die Kirsten Olsen-Buchkremer in der Familie ihres deutschen Mannes eingeführt hat, ist das Dessert "Risalamande", ein mächtiger und sahniger Milchreis mit einer besonderen Zutat: In einer Portion versteckt sich immer eine kleine Mandel, und wer diese entdeckt, der bekommt ein Geschenk. "Besonders in großen Familien ist es eine besondere Herausforderung, ein Geschenk zu finden, mit dem alle etwas anfangen können." In ihrer Kindheit bekam der Mandelfinder ein Marzipanschweinchen. Und ab und zu wurde auch ein wenig getrickst mit der Mandel - um des lieben Friedens Willen. "Mein Schwiegervater ging immer leer aus, da haben wir sie ihm untergeschoben."

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Und zu all den süßen Sachen muss es immer auch Glögg geben. "Das ist aber kein Glühwein", betont Olsen-Buchkremer. Er sei noch süßer und habe noch mehr Umdrehungen, weil in Rum oder Wodka eingelegte Rosinen hinzugegeben werden. "Der Glögg kann enorme Wirkung haben", sagt die 59-Jährige schmunzelnd. Aber das sei typisch dänisch: Freunde einladen, mit ihnen Glögg trinken und dazu Æbleskiver mit Erdbeermarmelade essen.

(mso)
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