Kochen Brotaufstriche selber machen

Düsseldorf · Brotaufstriche selbst zu machen, ist gar nicht so schwierig. Mit nur wenigen frischen Zutaten und einem Pürierstab wird aus dem schnöden Käsebrot ein abwechslungsreicher Leckerbissen. Egal ob vegetarisch, vegan oder mit Fleisch.

Die Stulle gehört zu den beliebtesten Mahlzeiten am Morgen.

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Foto: dapd, Matthias Rietschel

Brote schmecken allen, immer und überall. Ob auf dem Pausenhof oder zu Hause vor dem Fernseher: Sie sind schnell zubereitet und machen satt. Belegt sind sie meist mit Wurst oder Käse. "Das ist aber extrem einseitig", sagt Kathi Dittrich, Ernährungsexpertin vom Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung. Besser seien dagegen selbstgemachte Brotaufstriche, für die jeder einfach seine Lieblingszutaten zusammenmischen kann.

Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Ob zerdrückte Avocado mit Frischkäse und Tomaten, pürierte Hülsenfrüchte mit frischen Kräutern und Zwiebeln oder dünne Mortadellastreifen mit grünem Spargel und Mayonnaise — "Aufstriche wie diese sind frischer als Produkte aus dem Kühlregal und frei von Konservierungs- und Zusatzstoffen", sagt Dittrich. Zudem enthielten sie meist mehr Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. "Mit den richtigen Zutaten sind die Pasten einfach gesünder als herkömmlicher Käse oder Wurst", so die Ernährungsexpertin. Zudem würden die Aufstriche auch für Veganer eine gute und abwechslungsreich Alternative bieten.

Zwar klingt Selbermachen oft nach viel Zeitaufwand, laut Dittrich stimmt das aber nicht. "Die meisten Aufstriche sind in sehr kurzer Zeit und mit wenig Aufwand zuzubereiten", sagt sie. Ein Mixer, ein einfacher Pürierstab, oder, je nach Zutaten, lediglich eine Gabel, reiche aus, um einen geschmackvollen Aufstrich zu kreieren. "Und günstiger ist Selbermachen meist auch", sagt Dittrich.

Für die Zubereitung einer Paste sollte zunächst eine Basis gewählt werden. Milchprodukte wie Magerquark, Frischkäse, Ricotta und Mascarpone sorgen für cremige Aufstriche, Gorgonzola und Feta geben eine gewisse Würze. Auch Tofu eignet sich. Naturtofu etwa lässt sich zu einer streichfesten Paste pürieren. Eine bunte und gleichzeitig gesunde Basis bilden sämtliche Gemüsesorten: egal ob Auberginen, Brokkoli, Erbsen, Kürbis, Möhren, Paprika oder Rote Bete; ob gebacken, gekocht oder, wenn möglich, roh. Wer es süß mag, kann alternativ auch Früchte für die Pasten verarbeiten.

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Foto: Hannah Schmitz

"Vom Vortag übrig gebliebene gekochte Kartoffeln können ebenso verarbeitet werden", sagt die Ernährungsexpertin Dittrich. Kombiniert und dann püriert werden können diese zum Beispiel mit Brokkoli, einer Zwiebel, Frischkäse, Muskatnuss und frischen Kräutern. Auch Nüsse, Kerne und Samen lassen sich zu feinem Mus pürieren und verleihen sowohl süßen als auch salzigen Aufstrichen einen gewissen Knuspereffekt. Für ein besonders nussiges Aroma sollten Nüsse und Kerne in einer trockenen Pfanne geröstet werden.

Etwas zeitaufwendiger, dafür aber umso vielfältiger einsetzbar und voll mit sättigenden Ballaststoffen sind Hülsenfrüchte. Als Basis für die Aufstriche dienen hier etwa Kichererbsen, Bohnen oder Linsen. Doch auch Eiligen kann geholfen werden. Denn auch Hülsenfrüchte aus der Dose oder dem Glas sind eine gute Alternative.
Anders als es scheint, sind selbstgemachte Brotaufstriche aber nicht nur etwas für Vegetarier und Veganer. Auch Fisch und Fleisch lassen sich gut in den Pasten verarbeiten.

Fleischwurst, Schinken und gegarte Hähnchenbrust lassen sich in kleine Stücke geschnitten beispielsweise mit Mayonnaise oder Frischkäse und sauren Gurken zu Aufstrichen mischen. Räucherfische sowie Fische aus der Dose lassen sich ebenfalls mühelos pürieren oder zerdrücken. Vorsicht ist lediglich bei rohem Fleisch, also Mett oder Tatar, sowie bei Fischtatar geboten. Diese sollten immer am Tag des Einkaufs verarbeitet und bald nach der Zubereitung gegessen werden, da sich hier schnell Salmonellen bilden können.

Generell ist die Haltbarkeit der einzige kleine Nachteil der selbstgemachten Brotaufstriche gegenüber den industriell hergestellen. "Da sie in der Regel nicht erhitzt werden und keine Konservierungsstoffe enthalten, sind die Aufstriche nur maximal fünf bis sechs Tage haltbar", erklärt die Ernährungsexpertin Dittrich. Zudem sollten sie unmittelbar nach der Zubereitung im Kühlschrank gelagert werden. "Ist etwas übrig, können die Pasten aber auch problemlos eingefroren werden", so Dittrich. Beim Essen sollte dann darauf geachtet werden, die Portionen mit einem sauberen Messer oder Löffel zu entnehmen. Denn so kann verhindert werden, dass sich Keime und Schimmel ausbreiten und der Aufstrich verdirbt.

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Foto: Hans-Juergen Bauer

Am besten geeignet für das Abfüllen der Aufstriche sind Schraubgläser. Diese sollten vorher gründlich mit heißem Wasser ausgespült werden. Wird ein heißer Aufstrich eingefüllt, sollte auch die Hitzebeständigkeit vorher sichergestellt sein.

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