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Teilen statt kaufen Per Briefkasten-Sticker zum Akkubohrer

Bern · Es gibt Dinge, die braucht man nur selten im Leben. Geld kosten sie trotzdem. Dabei könnte man das Waffeleisen oder die Discokugel für die nächste Party auch umsonst bekommen: vom Nachbarn. Aber wer hat was - und wer leiht was? Briefkasten-Aufkleber sollen das nun sichtbar machen.

Pumpipumpe: Sticker für eine gute Nachbarschaft
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Pumpipumpe: Sticker für eine gute Nachbarschaft

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Ein Regal soll aufgebaut werden, aber der Bohrer fehlt. Oder mitten im Kuchenbacken streikt der Mixer. Statt direkt zum Baumarkt oder nächsten Kaufhaus zu fahren, könnte man sich das Gesuchte auch beim Nachbarn borgen. Vor allem in Großstädten hat man jedoch oft keine Ahnung, wer das überhaupt ist, der im Gang zwei Türen weiter wohnt. Und da soll man einfach klingeln und fragen? Diese Problematik hat auch das Team des Schweizer Projekts "Pumpipumpe" erkannt - und eine simple Lösung entwickelt.

Helfen sollen die kleinen Sticker, die das junge Designkollektiv entworfen hat und nun an Teil-Freudige auf der ganzen Welt vertreibt. "Pumpipumpe setzt sich für einen bewussten Umgang mit Konsumgütern und mehr soziale Interaktion in der Nachbarschaft ein. Das Leihen und Ausleihen von Dingen, die man nur selten braucht, soll gefördert werden", erklärt das Team auf seiner Webseite.

Das Prinzip: Ist man bereit, ein Gerät an seine Nachbarn auszuleihen, klebt man den passenden Sticker öffentlichkeitswirksam auf seinen Briefkasten. Und benötigt man selbst etwas, soll wiederum ein kurzer Blick auf die blechernen Postsammler in der Nachbarschaft helfen.

Mehr als 40 Motive hat Pumpipumpe zurzeit im Angebot: von der Fahrradpumpe über diverse Küchen- und Haushaltsutensilien bis zur Discokugel und dem W-Lan-Anschluss. Die Klassiker sind Fondueset und Racletteöfchen - die drei Macher des Projekts kommen schließlich aus Bern. Immer mehr Sticker kommen dazu, denn das 2012 gestartete Projekt wird auch immer beliebter.

Auch auf deutschen Briefkästen kleben die Sticker schon

"Wir haben insgesamt an 10.000 Haushalte Sticker verschickt, die meisten davon in die Schweiz und nach Deutschland. In den letzten Monaten hat das Interesse an Pumpipumpe in Deutschland stark zugenommen, so dass mittlerweile sogar mehr Leute aus Deutschland bei unserem Projekt mitmachen als aus der Schweiz", sagt Lisa Ochsenbein, eine der drei Mitbegründer von Pumpipumpe. Für deutsche Ohren klingt der Name "Pumpipumpe" vielleicht etwas merkwürdig, auf Schweizerdeutsch macht er mehr Sinn: "Pumpi" nennt man auch die Fahrradpumpe und "pumpen" - das kennt man auch in Deutschland - bedeutet etwas auszuborgen.

Pumpipumpe arbeitet nach eigenen Angaben nicht profitorientiert. Möglich ist das durch Projektpartner, die die Arbeit der drei jungen Macher unterstützen. Bestellen kann man die Sticker im Internet. In die Schweiz und nach Deutschland werden sie kostenlos geliefert, Sharing-Fans aus anderen Ländern zahlen einen Beitrag von vier Euro.

Teilen liegt im Trend. Dazu hat auch das Internet beigetragen. Hier finden Menschen zusammen, die Kosten sparen und Ressourcen schonen wollen: Die eigene Wohnung wird am Wochenende gegen die eines Fremden getauscht, Lebensmittel werden verschenkt statt weggeworfen. Statt anonym im World Wide Web findet das Teilen bei Pumpipumpe ganz analog statt, anstelle der modernen App tritt der gute alte Briefkasten, und das soziale Netzwerk ist die Nachbarschaft.

Wie bei Tauschplattformen im Internet könnte man auch hier kritisch fragen: Wem sollte ich beispielsweise mein Fahrrad anvertrauen - und wem besser nicht? Der Grundgedanke hinter Pumpipumpe ist jedoch der: Warum sollte man Peter_35 mehr vertrauen als dem Nachbarn auf der zweiten Etage, dem ich spätestens beim Bäcker um die Ecke nochmal begegne?

Bei Twitter-Nutzern kommt das Projekt an

Das Team von Pumpipumpe hofft, dass bald in jeder Stadt und in jeder Straße die türkisen Sticker an den Briefkästen kleben. Zumindest digital bei Twitter wird die Idee begeistert weitergetragen:

Nette Idee!: Mit diesen Stickern signalisiert der Nachbar seinen Nachbarn, was er zu verleihen hat: http://t.co/rBhlrSBPEM #lifehacks

Eine Idee die Welt wieder ein Stückchen besser machen würde. Und was verleihst Du? http://t.co/LfIa1HgvYY

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