Einfach Tierisch Aus dem Leben eines jungen Dressurpferds

Darf ich mich vorstellen? Kathan mein Name. Ich bin neu hier, und über meine erste Kolumne habe ich lange nachgedacht. Und beschlossen, die Sache mit der Fliege zu erzählen, weil sie so unfassbar typisch ist für mich und meine Kollegen. Den Winter hindurch haben wir Dressurpferde keine Probleme mit Fliegen: Es gibt keine. Und so vergessen mein Mensch und ich für lange Zeit, dass es schwierig - sagen wir ruhig: unmöglich - ist, mich zu reiten, wenn eine Fliege unterwegs ist.

Einfach Tierisch: Aus dem Leben eines jungen Dressurpferds
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Ich bitte Sie: Ich soll mir meinen Arbeitsplatz teilen mit Geschmeiß? Nun, am zweiten warmen Tag des Jahres musste ich meinen Menschen wieder an dieses Prinzip erinnern. Ich galoppierte und konzentrierte mich voll und ganz darauf, die Volten auch schön rund hinzubekommen und nicht etwa zu eiern, wie wir Pferde es untereinander gerne nennen. Als ich gerade in die nächste Volte wollte, bemerkte ich die Fliege. Sie flog neben meinem Hals und versuchte eine Landung.

So weit ließ ich es nicht kommen: Ich sprang in die Luft, schüttelte meine leider kurze Mähne - und habe dann den Flug der Fliege genau im Auge behalten. Mein Mensch flog nicht (aus dem Sattel), hat aber geschimpft. Fazit: Die Zeit der Anti-Fliegen-Mittel ist da. Unsere Autorin Gökçen Stenzel, Leitende Regionalredakteurin in Hilden, ist seit mehr als 30 Jahren Reiterin und Besitzerin von Dressurpferden.

(RP)
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