Scheuer Geselle mit Knopfaugen Die Haselmaus ist das Tier des Jahres 2017

Hamburg · Sie ist scheu und versteckt sich gern im Gestrüpp, damit ihre Feinde sie nicht finden. Und weil es in Deutschland immer weniger Wildwuchs auf den Feldern und im Wald gibt, ist sie in vielen Bundesländern in ihrem Bestand gefährdet. Jetzt ist die Haselmaus zum Tier des Jahres 2017 gewählt worden.

 Eine Haselmaus (Archivbild).

Eine Haselmaus (Archivbild).

Foto: dpa, reh sja wok

Daumengroß mit Miniohren, dunklen Knopfaugen, und einem buschigen Schwanz, der so lang ist wie der ganze Körper: Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) ist das Tier des Jahres 2017.

Der Winzling sei bereits in mehreren Bundesländern gefährdet, teilte die Deutsche Wildtier Stiftung am Montag mit. "Ausgeräumte Agrarlandschaften ohne artenreiche Hecken und Gehölze, strukturarme Waldränder und der Mangel an unterschiedlichen Baumfrüchten sind maßgeblich für den Rückgang der Population mitverantwortlich", sagte Geschäftsführer Hilmar Freiherr von Münchhausen.

Die ockerfarbene bis goldbraune Haselmaus ist keine "richtige" Maus. Biologen zählen sie zu den Schläfern oder Bilchen. Damit ist sie nach Angaben des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) viel näher mit einem Siebenschläfer verwandt als mit einer Waldmaus.

Die Haselmaus lebt etwa an Waldrändern. Ihr Revier hat einen Radius von etwa 150 bis 200 Metern. Das Tierchen gilt als extrem scheu. Es nutzt den Schutz der Nacht, um auf die Suche nach Früchten, Samen, Knospen, Insekten und auch Vogeleiern zu gehen. Dabei klettert die Haselmaus geschickt über Äste und Zweige - stets bemüht, den Bodenkontakt zu vermeiden. "Im Herbst mögen sie am liebsten Nüsse - wie der Name verrät, bevorzugen sie Haselnüsse", erklärte Münchhausen. "Sie brauchen das Fett, um sich genügend Speck für den Winterschlaf anzufressen." Für die kalten Wintermonate bauen sich die Nager Nester im Erdreich.

Das Tier des Jahres wird seit 1992 von der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild gewählt. Bei der Auswahl spielen neben der Gefährdung eines Tieres auch die Bedrohung von Lebensräumen eine wesentliche Rolle. Seit November 2016 ist die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild Teil der Deutschen Wildtier Stiftung.

(jco/dpa)
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