Die perfekte Voliere für meinen Vogel

Viele Tierhalter erachten die in den Zoohandlungen angebotenen Standard-Vogelkäfige als zu klein, um darin ihre Papageien oder Wellensittiche zu halten. Insbesondere diejenigen, die mehr als ein Pärchen dieser Vögel unterbringen möchten, machen sich ausgiebig Gedanken über die Anschaffung geeigneter Zimmervolieren.

 Je mehr Platz die Vögel haben, desto besser.

Je mehr Platz die Vögel haben, desto besser.

Foto: <a href="http://www.flickr.com/photos/15016964@N02/" target="_blank">Marie Hale via Flickr</a>

<p>Viele Tierhalter erachten die in den Zoohandlungen angebotenen Standard-Vogelkäfige als zu klein, um darin ihre Papageien oder Wellensittiche zu halten. Insbesondere diejenigen, die mehr als ein Pärchen dieser Vögel unterbringen möchten, machen sich ausgiebig Gedanken über die Anschaffung geeigneter Zimmervolieren.

Um nicht unnötig Geld in einen nicht artgerechten Vogelkäfig zu investieren, sollten vor dem Erwerb einige grundlegende Dinge beachtet werden. Denn leider werden die im Fachhandel angebotenen Modelle nicht immer den Bedürfnissen von Kakadu, Sittich und Co. gerecht.

Welche Volierenmodelle wirklich geeignet sind

Für Ziervögel wie Wellensittiche sind die idealen Volieren möglichst breit, so dass die Vögel auch genügend Platz haben, um kürzere Strecken zu fliegen. Sowohl die Höhe wie auch Breite sollte nicht weniger als einen Meter betragen, gerne jedoch auch mehr. In einem gut sortierten Fachhandel für Papageinzubehör wird zumeist eine sogenannte Turmvoliere angeboten, welche breit und zugleich sehr hoch ist. Für die Haltung von Papageienvögeln sind diese Volieren ideal. Ist ein Mensch in der Nähe, nutzen die Vögel in aller Regel den oberen Bereich des Käfigs, weil sie dann der Person auf Augenhöhe begegnen können und sich hierdurch sicherer fühlen. Sobald sie wieder alleine sind, halten sie sich hin und wieder auch im unteren Bereich des Käfigs auf. Einige Volieren sind mit einem herausnehmbaren Unterteilungsgitter ausgestattet. Diese Konstruktion erweist sich gerade dann als äußerst praktisch, wenn die Vögel separiert werden müssen. Zwingend erforderlich ist das Trenngitter für ein Vogelkäfig allerdings nicht.

Sehr wichtig ist, dass das Käfiggitter auch waagerecht verlaufende Komponenten aufweist. Denn an diesen lassen sich Spielzeuge und Sitzstangen problemlos befestigen. Gesunde Vögel können an den senkrechten Gitterstäben zumeist recht gut empor klettern, während Vögel mit Fußfehlstellungen auf Kletterhilfen angewiesen sind. Es ist darauf zu achten, dass die Voliere aus hochwertigem Material gefertigt wurde. Sind die Verbindungselemente des Käfigs nicht sorgfältig geschweißt, besteht akute Verletzungsgefahr. Ferner könnten sie an diesen Stellen herumnagen und versehentlich giftige Substanzen herunterwürgen. Schwermetalle wie Zink sollten grundsätzlich nicht verarbeitet worden sein. Nimmt der Vogel beim Knabbern Spuren dieser Metalle auf, ist das Risiko einer schweren Vergiftung besonders hoch.

In puncto Farbe wird nicht selten Schwarz angepriesen. Denn im Gegensatz zu metallisch glänzenden oder weißen Gittern, werden die Vögel durch Sonnenstrahlungen deutlich weniger geblendet. Die Tiere fühlen sich hierdurch sicherer, zumal sie immer alles im Blick behalten möchten und sich auf diese Weise in ihrem natürlichen Lebensraum vor Fressfeinden schützen.

Auf richtige Maße achten

Folgende Richtmaße werden durch die "Mindestanforderungen an die Haltung von Sittichen und Papageien" vorgeschrieben:

Gesamtlänge des Vogels: bis 25 cm (z.B. Schönsittiche, Katharinasittiche, Bourkesittiche, Wellensittiche, Finken und Kanarien)
Maße des Käfigs / der Voliere: 1,0 x 0,5 x 0,5 m
Grundfläche Schutzraum in Quadratmeter: 0,5

Gesamtlänge des Vogels: 25 bis 40 cm (z.B. Goldsittiche, Pflaumenkopfsittiche, Ziegensittiche, Nymphensittiche, Rosellasittiche)
Maße des Käfigs / der Voliere: 2,0 x 1,0 x 1,0 m
Grundfläche Schutzraum in Quadratmeter: 1,0

Gesamtlänge des Vogels: 40 bis 60 cm (z.B. Graupapageien, Kakadus, Princes of Wales Sittiche, Felsensittiche, Alexandersittiche)
Maße des Käfigs / der Voliere: 3,0 x 1,0 x 2,0 m
Grundfläche Schutzraum in Quadratmeter: 2,0

Gesamtlänge des Vogels: über 60 cm (z.B. Aras)
Maße des Käfigs / der Voliere: 4,0 x 2,0 x 2,0 m
Grundfläche Schutzraum in Quadratmeter: 2,0

Von welchen Modellen abzusehen ist

Weit verbreitet sind Volierenmodelle, die eine verhältnismäßig kleine rechteckige oder quadratische Grundfläche aufweisen und somit ausgesprochen hoch sowie gleichzeitig sehr schmal sind. Sie passen in jeder Zimmerecke, wirken schlank und sehen so aus, als ob die Vögel viel Raum hätten. Mit Blick auf das Volumen ist dies zwar zutreffend. Allerdings fliegen die Ziervögel in der Waagerechten und weniger von unten nach oben. Genau hierzu wären sie im sehr schmalen, hohen Volieren gezwungen. Denn für die waagerechte, natürliche Fortbewegungsrichtung fehlt der erforderliche Platz. Völlig ungeeignet sind zudem Volieren, die kein lichtdurchlässiges Dach vorweisen können. In freier Wildbahn kommt das Licht von oben, so dass eine permanente Abschirmung der Lichtquelle beängstigend auf die Vögel wirkt und diese nervös macht. Im Inneren des Käfigs sollte demnach stets genügend Licht vorhanden sein. Gegebenenfalls sollte eine spezielle Lampe angebracht werden. Selbstverständlich ist nachts nichts gegen ein lichtabweisendes Dach einzuwenden. Volieren mit Bodengitter sind ausschließlich mit Blick auf die Hygiene empfehlenswert. Für die Füße der Vogel sind diese allerdings nicht sonderlich gesund und bergen gar Verletzungsrisiken. In einem solchen Fall sollten Kunststoffwannen aufgestellt oder Bretter auf den Boden gelegt werden.

Grundsätzlich sollte der Kauf nicht zu Lasten der Qualität getätigt werden. Mindere Qualität kann etwa anhand verbogener Gitterstäbe, scharfkantigen sowie dicken Wülsten an den Schweißnähten sowie an Lacknasen erkannt werden. In bestimmten Fällen weisen die Käfige sogar deutliche Korrosionsspuren auf. Von zu günstigen Volieren ist grundsätzlich abzuraten. Der anfängliche Preisvorteil könnte sich im weiteren Verlauf als Nachteil erweisen, sollten die Vögel anschließend aufgrund einer Vergiftung in einer Spezialklinik behandelt werden. Pro Vogel verschlingen solche Behandlungen schnell mehrere hundert Euro und mitunter ist zumeist ein Klinikaufenthalt von mehreren Tagen erforderlich.

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